Ratgeber: Heizkosten sparen
Mann sitzt auf der Fensterbank und schaut in die Sonne
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Heizkosten sparen: 9 effektive Maßnahmen

Du heizt energiebewusst, aber deine Heizrechnung will einfach nicht sinken? Dann gehen die Ursachen für den hohen Verbrauch wahrscheinlich über dein Heizverhalten hinaus. Vor allem bei älteren Gebäuden ist das absolut normal. Denn früher oder später müssen Eigentümer investieren, damit Haus oder Wohnung in puncto Energieeffizienz nicht abgehängt werden. Nur so lassen sich langfristig Heizkosten sparen.

Doch keine Sorge: Angesichts steigender Energiepreise machen sich auch umfangreiche gebäudetechnische Maßnahmen relativ schnell bezahlt. Oftmals gibt es auch passende Förderprogramme, die die Amortisationszeit weiter verkürzen. In diesem Ratgeber stellen wir dir neun wirksame Maßnahmen vor, mit denen du dauerhaft weniger für angenehme Raumtemperaturen zahlst.

  1. Regenerative Energie nutzen
  2. Mit Brennwerttechnik Energieträger bestmöglich nutzen
  3. Wärme-Contracting
  4. Heizkosten sparen mit gedämmten Heizungsrohren
  5. Alte Heizungspumpe tauschen
  6. Warmwasserspeicher dämmen
  7. Ein Wärmemengenzähler schafft Überblick
  8. Heizung regelmäßig warten
  9. Gebäude-Isolierung mit staatlicher Förderung

Tipp zum Weiterlesen

In diesem Beitrag erfährst du mehr über die größeren Maßnahmen, mit denen du langfristig Heizkosten sparst. Wenn du dich stattdessen für praktische Energiespartipps für den Alltag interessierst, lies gerne unseren Beitrag Richtig heizen: 14 nützliche Tipps. Dort findest du weitere Informationen zu Themen wie Stoßlüften, regelmäßiges Entlüften von Heizkörpern und zu anderen Themen.

1. Regenerative Energie nutzen

Auch wenn du deinen Energieverbrauch mit verschiedenen Maßnahmen positiv beeinflussen kannst: Sofern du für die Wärmeerzeugung auf fossile Energieträger zurückgreifst, hängen deine Heizkosten zu einem Großteil von der Preisentwicklung am Markt ab. Was das konkret bedeutet, lässt sich an den kontinuierlich steigenden Preisen für fossile Energie deutlich nachvollziehen. Mehr Unabhängigkeit und langfristige Kostenersparnisse versprechen regenerative Energien – zum Beispiel mit einer Wärmepumpe, Photovoltaik oder einer modernen Holzfeuerung.

Zwar reichen Solarenergie und Umgebungswärme in unseren Breitengraden nicht immer für eine vollständige Selbstversorgung aus. Allerdings lässt sich nachhaltige4 Energiegewinnung in der Regel ohne Probleme mit der bestehenden Heizungsanlage kombinieren. Vor allem Photovoltaikanlagen und Stromspeicher haben ein enormes Potenzial, das sich Haus- und Wohnungseigentümer zunutze machen können, um Heizkosten zu sparen – oder Stromkosten im Fall einer elektrischen Wärmepumpe.

Tipp

Lass dir ein unverbindliches Angebot für eine strombasierte Wärmepumpe machen. Besuche gerne auch unsere Kollegen bei EWE Solar, um deine individuellen Einsparmöglichkeiten mit Photovoltaik zu erfahren.

2. Mit Brennwerttechnik Energieträger bestmöglich nutzen

Wenn du dich für eine neue Heizungsanlage entscheidest, um Heizkosten zu sparen, setze am besten auf regenerative Energien (siehe oben) – auch wenn diese heute meist noch nicht als alleinige Energieversorgung im Hausbestand ausreichen. Zur Unterstützung bedarf es häufig noch herkömmlicher Heizungssysteme wie etwa einer Gasheizung.

Wenn du stattdessen eine neue Gasheizung planst, dann setze am besten auf moderne Brennwerttechnik. Ein entscheidender Vorteil von Brennwertgeräten gegenüber älteren Modellen ist ihre Effizienz: Anstatt lediglich die unmittelbare Verbrennungsenergie zu nutzen, machen diese Anlagen auch die dabei entstehende Kondensationswärme für deinen Haushalt verfügbar. Ohne die entsprechende Technik entsteht hier ein unnötiger Wärmeverlust.

Mit einer neuen Brennwertanlage holst du also mehr Heizenergie aus weniger Brennstoff heraus – und kannst dich über deutlich niedrigere Heizkosten freuen. Gleichzeitig senkst du deinen CO2-Ausstoß und tust so der Umwelt etwas Gutes.

3. Wärme-Contracting

In Deutschland gelten etwa zwei Drittel aller Heizungen als veraltet. Die nicht mehr zeitgemäße Technik sorgt für unnötig hohe Heizkosten und Schadstoffemissionen. In den meisten Fällen sind es hohe Investitionskosten, die die Eigentümer von einer Modernisierung abhalten. Hier stellt Wärme-Contracting eine attraktive Alternative dar.

Beim Wärme-Contracting handelt es sich um eine preiswerte Alternative zur kostenintensiven neuen Heizungsanlage. Während sich Kauf und Installation eines neuen Heizkessels erst im Lauf der Zeit amortisieren müssen, entfallen diese Investitionskosten, wenn du die Anlage stattdessen mieten. Auch die Kosten für Wartung und eventuelle Reparaturen sparst du ein, da diese in der Verantwortung des Anbieters bleiben. Somit zahlst du nur einen Grundpreis und deine eigenen Energiekosten.

4. Heizkosten sparen mit gedämmten Heizungsrohren

Auf dem Weg vom Wärmeerzeuger zu den Heizkörpern legt das Heizwasser teils lange Strecken über die Heizungsrohre zurück. Ohne die passende Dämmung kommt es hier unweigerlich zu Wärmeverlust: Die Heizungsrohre strahlen Wärme an die Umgebungsluft ab, bevor sie ihren Bestimmungsort erreicht. Die Konsequenz: Sie müssen mehr Heizenergie aufwenden, damit sich die gewünschte Heizungstemperatur einstellt.

Dabei erfordert es nur wenig Zeit- und Arbeitsaufwand, um deine Heizungsrohre selbst mit einer effektiven Dämmung auszustatten. Passende Schaumstoffschläuche und Klebeband zum Abdichten der Übergänge gibt es schon für unter einem Euro pro Meter im Baumarkt zu kaufen. In einem 110 m² großen Einfamilienhaus beginnen die Kosten des Dämmmaterials für alle Heizungsrohre bei etwa 70 Euro.1 Die Investition macht sich schon nach wenigen Monaten bezahlt: Bis zu 310 Euro weniger Heizkosten pro Jahr können in dem besagten Modellhaus anfallen. Beginne am besten mit den Heizungsrohren in den ungeheizten Räumen (zum Beispiel im Keller), da dort die meiste Energie über die Rohre verloren geht.

5. Alte Heizungspumpe tauschen

Die Aufgabe der Heizungspumpe besteht darin, das Heizwasser vom Wärmeerzeuger zu den Heizkörpern zu befördern. Ähnlich wie die Heizkessel selbst gelten auch die verbauten Heizungspumpen in einem Großteil der deutschen Haushalte als veraltet. Bei solchen älteren Modellen besteht ein besonders großes Einsparpotenzial im Hinblick auf Heizkosten und CO2-Emissionen.

Das Problem: Ältere Heizungspumpen arbeiten häufig durchgängig und mit einer konstanten Drehzahl – unabhängig vom tatsächlichen Bedarf, der im Haushalt vorherrscht. Neuere Modelle verfügen hingegen über eine elektronische Regulierung und energiesparende Motoren, mit deren Hilfe sie ihre Leistung an die aktuelle Bedarfslage anpassen. Die Kosten für ein neues Gerät liegen bei etwa 400 Euro – inklusive Montage.1 Die Investition macht sich schnell bezahlt: Mit einer neuen Heizungspumpe lassen sich jedes Jahr deutlich über 150 Euro Stromkosten sparen.

6. Warmwasserspeicher dämmen

Genau wie die Heizungsrohre entsteht bei einem unzureichend gedämmten Wasserspeicher Wärmeverlust. Je nach Modell werden hier Trinkwasser und/oder Heizungswasser gespeichert, um bei Bedarf schnell zur Verfügung zu stehen. Der zusätzliche Wohnkomfort von Wasserspeichern lässt sich mit der richtigen Dämmung noch energieeffizienter gestalten, sodass du auch hier Heizkosten sparen kannst. Die Kosten für eine passende Isolierung variieren je nach Anbieter.

7. Ein Wärmemengenzähler schafft Überblick

Beim effektiven Sparen von Heizkosten hilft dir ein Wärmemengenzähler. Das Gerät kann die Wärmeströme im Heizsystem und zum Warmwasserspeicher messen. So werden deine Verbrauchsdaten unabhängig von der eingesetzten Energie (Strom, Holz, Gas, Öl etc.) transparent dargestellt. Mithilfe der von dem Gerät erfassten Daten können Fachleute dir zielgenaue Energiesparmaßnahmen empfehlen. So erkennst du genau, wo das größtmögliche Einsparpotenzial liegt.

8. Heizung regelmäßig warten

Wer die Heizungsanlage etwa einmal im Jahr warten lässt, spart in mehrfacher Hinsicht: Zum einen reduziert die Wartung die laufenden Kosten der Anlage: Das System arbeitet so effizient wie möglich und stößt dabei nicht mehr Schadstoffe aus als nötig. So bleibt dein Energieverbrauch langfristig auf einem niedrigen Niveau – gut für die Umwelt4 und für dein Budget!

Zum anderen beugt die regelmäßige Heizungswartung hohen Sofort-Investitionen vor. Der beauftragte Installateur bemerkt Verschleiß und Alterserscheinungen an Einzelteilen – und zwar, bevor es zum teuren Schadensfall kommt. Insgesamt nimmt die Lebensdauer der Anlage bei kontinuierlicher Wartung zu und die Sicherheit des Betriebs bleibt gewährleistet.

Vor diesem Hintergrund sind auch die Kosten für einen Wartungsdurchgang überschaubar. Die folgende Tabelle gibt dir einen Überblick über die Beträge, die bei verschiedenen Heizsystemen für eine Wartung auf dich zukommen können.

 Heizsystem  Wartungskosten/ pro Wartung 
 Pelletheizung 150 – 280 €
 Wärmepumpe 150 €
 Ölheizung 150 – 250 €
 Gasheizung 90 – 150 €

9. Gebäude-Isolierung mit staatlicher Förderung

Angenehme Raumtemperaturen ohne ständiges Nachheizen: Mit der Isolierung von Dach, Fassade, Kellerdecke, Türen und Fenstern wirkst du hohen Heizkosten entgegen. Vor allem den Außenfassaden kommt hier eine hohe Bedeutung zu, da laut Verbraucherzentrale rund ein Drittel2 der erzeugten Wärme aus dem Innenraum über die Wände verloren geht.

Die Investition in eine hochwertige Isolierung der Wände zahlt sich aus: Wenn du mehr über die möglichen Einsparungen durch Dämmung erfahren möchtest, bietet das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) einen praktischen Sanierungskonfigurator an.

Spezielle Förderprogramme machen die Gebäudeisolierung zusätzlich attraktiv. Beispielsweise gewährt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Kredite und Zuschüsse für die energetische Sanierung, mit der du effektiv Heizkosten sparst. Auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mischt mit eigenen Fördermitteln mit. Diese lohnen sich vor allem, wenn du eine Dämmung in Kombination mit der Nutzung von erneuerbaren Energien planst.

Fazit: Heizkosten sparen mit langfristiger Planung

Zugegeben: Während Stoßlüften, Heizkörper entlüften und andere Maßnahmen günstig und einfach umzusetzen sind, wirken größere Investitionen zunächst abschreckend. Allerdings amortisieren sich viele der vorgestellten Maßnahmen recht schnell – umso eher, wenn du auf die vielfältigen Fördermöglichkeiten zurückgreifst, die Bund und Länder zur Verfügung stellen. Oft lohnt es sich auch, auf städtischer Ebene nach Fördermöglichkeiten zu recherchieren.

FAQ

Es gibt viele effektive Maßnahmen, die Heizkosten sparen. Um Einsparpotenziale zu entdecken, bietet sich ein Wärmemengenzähler an. Langfristig lohnt sich außerdem eine gute Dämmung von Dach, Fassaden, Geschossdecken, Fenstern und Türen. Auch Heizungsrohre und Warmwasserspeicher sollten ausreichend wärmeisoliert werden.

Eine neue Heizungsanlage macht sich bezahlt – am besten mit regenerativer Antriebsenergie wie Sonne, Umgebungswärme, Erdwärme oder Holz, mindestens aber mit moderner Brennwerttechnik. Der Einsatz regenerativer Energien ist nicht nur umweltfreundlich4, sondern macht dich auch unabhängiger von Lieferungen und Preissteigerungen Dritter. Reicht das Budget dafür nicht aus, kann auch eine neue Heizungspumpe bereits starke Einsparungen mit sich bringen.

Welche jährlichen Heizkosten normal sind, verrät dir der bundesweite Heizspiegel.3 Im Jahr 2020 liegen die Heizkosten pro Quadratmeter Wohnfläche bei

  • Erdgas: 9,80 Euro
  • Heizöl: 8,90 Euro
  • Fernwärme: 12,40 Euro
  • Wärmepumpe: 10,40 Euro
  • Holzpellets: 7,90 Euro
  • Holzschnitzel: 6,80 Euro

Hinweis: Angesichts der weltpolitischen Lage können wir davon ausgehen, dass zukünftige Berechnungen zum Heizspiegel zu deutlich höheren Ergebnissen kommen werden.

Der bundesweite Heizspiegel gibt die jährlichen Heizkosten pro Quadratmeter an. Auf einen Tag heruntergerechnet ergeben sich die folgenden Beträge:

  • Erdgas: 2,68 Cent/m²
  • Heizöl: 2,44 Cent/m²
  • Fernwärme: 3,40 Cent/m²
  • Wärmepumpe: 2,85 Cent/m²
  • Holzpellets: 2,16 Cent/m²
  • Holzschnitzel: 1,86 Cent/m²

Wichtig: Bei den angegebenen Werten handelt sich um Jahresmittelwerte. Insofern sind auch Tage außerhalb der Heizperiode miteingerechnet. Die tatsächlichen Kosten pro Quadratmeter – etwa bei voll aufgedrehten Heizungsventilen im Winter – liegen deutlich höher. Vor allem angesichts der aktuellen Preissteigerungen.

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