Heizkörper wird nicht warm? Hier gibt's Tipps & Lösungen
Hilfe – meine Heizung wird nicht warm! Gerade bei kalten Außentemperaturen kühlen Haus und Wohnung schnell aus, wenn eine Heizung oder alle Heizkörper nicht warm werden. Zum Glück lassen sich die Ursachen häufig auch ohne teure Reparatur beheben. Wie das geht, erklären wir hier.Kalte Heizkörper: Ursachen und Lösungen
Wie wird eine Heizung wieder warm? Ob klemmendes Thermostatventil, Luft im Heizkreislauf oder fehlende Wartung – die Ursachen für kalte Heizkörper sind vielfältig. Warum der Heizkörper nicht warm wird, ist daher häufig nicht direkt zu erkennen. Mit unseren Tipps kannst du jedoch nach und nach die möglichen Ursachen ausschließen. Wir klären dich über die möglichen Gründe auf und geben dir passende Lösungen an die Hand.

Wird die Heizung mit Strom versorgt?
Oft sind es Kleinigkeiten, die dafür sorgen, dass die Heizkörper nicht warm werden wollen. Wir starten mit den Grundlagen: Ist die Heizung angeschaltet? Leuchtet die Kontrolllampe oder ein Display an der Heizungsregelung? Bei manchen Heizungen befindet sich die Regelung hinter einer Abdeckklappe. Schau sich den Heizungsnotschalter und die Heizung an: Ist alles eingeschaltet?
Luft im Heizkörper? Entlüften hilft!
Wurde die Heizung lange nicht benutzt und wird nicht warm, ist oft zu viel Luft in das Heizsystem gelangt. Das Gleiche gilt, wenn nicht alle Heizkörper warm werden oder der Heizkörper nur bis zur Mitte warm wird. Luft in der Heizung ist eine typische Ursache für kalt bleibende Heizflächen. Die Luft sammelt sich im oberen Bereich der Heizkörper und verhindert die gleichmäßige Zirkulation des Heizwassers. Die Folge: Heizkörper werden nur teilweise oder gar nicht warm. Neben mangelnder Wärmeentwicklung kommt es außerdem zu gluckernden Heizungsgeräuschen. Die Lösung des Problems: Heizung entlüften. Hierfür sind nur wenige Handgriffe nötig.
- Schritt 1: Wenn der Heizkörper nicht warm wird, schalte zuerst die Umwälzpumpe aus, um störende Luftbewegungen im Heizsystem und in den Rohren zu vermindern. Weißt du nicht, wie das funktioniert, kannst du problemlos mit laufender Pumpe weitermachen: Drehe den Thermostatkopf am Heizkörper auf die maximale Temperatur und warte mindestens 15 Minuten. Es ist nicht egal, ob du die Heizung warm oder kalt entlüftest. Nur bei Wärme, kann sich die Luft im Heizkörper sammeln.
- Schritt 2: Im nächsten Schritt wird das Entlüftungsventil mit einem Vierkant-Entlüftungsschlüssel geöffnet. Hast du keinen zur Hand, kannst du ihn in jedem Baumarkt kaufen. Kombizangen und Schlitz-Schraubendreher eignen sich nur bedingt, erhöhen allerdings die Verletzungsgefahr und sollten daher nicht benutzt werden. Ältere Heizkörper haben häufig eine Rändelschraube, für die kein Vierkant-Schlüssel notwendig ist. Tipp: Halte am besten ein Gefäß unter das Entlüftungsventil, um austretendes Wasser aufzufangen.
- Schritt 3: Die Luft entweicht mit hörbarem Zischen. Sobald Wasser aus dem Ventil strömt, ist die Heizung entlüftet und das Entlüftungsventil kann wieder geschlossen werden.
Heizung überprüfen: Heizkessel, Umwälzpumpe und Wasserdruck
Bleibt der Heizkörper trotz Entlüftung kalt, lohnt sich ein Gang zur Heizungsanlage. Die Ursachen kalter Heizungen lassen sich oft in Eigenregie beheben. Gerade zu Beginn der Heizperiode reicht bereits der Gang zur Heizungsanlage. Arbeitet die Heizung beispielsweise immer noch im Sommerbetrieb, hilft eine einfache Umstellung der Einstellung zum Winterbetrieb. Das funktioniert meist über einen einfachen Schalter, den Touchscreen der Heizungsanlage oder eine Fernbedienung – schaue dafür am besten in die Bedienungsanleitung.
Einige Störungen lassen sich mithilfe von Fehlercodes aus dem Handbuch der Heizungsanlage beheben. Wird der Heizkörper nicht warm und ein solcher Code wird angezeigt, kannst du die Störung mit der Entstörtaste quittieren. Bitte wiederhole diesen Vorgang nicht mehr als zweimal – bleibt die Anlage auf Störung, notiere den Code und melde dich bei deinem Heizungsinstallateur. In der Bedienungsanleitung findest du weitere Informationen zu den Störungsmeldungen. Bei Funktionsstörungen mehrerer Komponenten wie Kessel und Co. helfen allerdings oft nur erfahrene Installateure.
Werden die Heizkörper weiterhin nicht warm, überprüfe die Umwälzpumpe auf ihre Funktionsfähigkeit. Denn nur mit funktionierender Pumpe wird Heizungswasser effizient durch das System gefördert. Ob die Umwälzpumpe aktiv ist, verraten leise Geräusche oder Vibrationen. Zur Überprüfung genügt es, eine Hand an das Gehäuse der Pumpe zu legen.
Damit der Heizkörper richtig heizt, muss auch der Wasserdruck stimmen. Um den aktuellen Systemdruck zu bestimmen, reicht ein Blick auf das Manometer (Druckmessgerät). In der Regel verfügt es über eine Markierung, die den optimalen Druck-Bereich anzeigt, das heißt zwischen 1,0 und 1,5 bar. Ist der Druck zu gering, muss Wasser nachgefüllt werden – so viel, bis die Anzeige im richtigen Bereich liegt. Wie genau du dabei vorgehen kannst, erklären wir dir im Beitrag „Heizung entlüften“.
Thermostatventil überprüfen
Wird die Heizung nach dem Entlüften nicht warm, kann auch ein klemmendes Thermostatventil die Ursache für kalte Heizkörper sein. In wenigen Schritten lässt sich das beheben:
- Schritt 1: Entferne zuerst die Überwurfmutter und, wenn nötig, eine Schraube.
- Schritt 2: Anschließend wird der Einstellkopf des Thermostats abgenommen.
- Schritt 3: Nun zur Ventilspindel: Im Normalfall ragt sie circa fünf Millimeter aus dem Thermostatventil heraus. Außerdem sollte sich die Ventilspindel mit einem Hilfsmittel und relativ geringem Kraftaufwand in den Ventilkörper drücken lassen. Ist das nicht der Fall, ist das Thermostatventil verklemmt. So lässt es sich lösen: Klopfe leicht auf den Spindelstift, um das Ventil zu lösen. Jetzt sollte sich der Spindelstift wieder bewegen lassen. Einstellkopf und Überwurfmutter können wieder befestigt werden.

Hydraulischer Abgleich für gleichmäßige Wärmeverteilung
Wird nur ein einzelner Heizkörper nicht warm, kann ein hydraulischer Abgleich helfen. Das Ziel des hydraulischen Abgleichs ist eine gleichmäßige Wärmeverteilung im gesamten Gebäude. Dazu werden Heizungsanlage, Heizungspumpe und Heizkörper optimal aufeinander abgestimmt. Dadurch sparst du Heizkosten und vermindern außerdem Fließgeräusche. Wird die Heizung nicht warm und du willst einen Abgleich durchführen, solltest du einen Profi konsultieren. Beim hydraulischen Abgleich handelt es sich um Arbeiten, die ausschließlich vom Heizungsfachmann durchgeführt werden können.
Heizungswartung für einen effizienten Betrieb
Durch regelmäßige Wartung werden kalte Heizkörper vermieden. Sie ist für einen effizienten und reibungslosen Heizbetrieb unabdingbar. Wann und warum das auch sinnvoll ist, zeigen wir ausführlich in unserem Ratgeber zu Heizungswartung. Bei einer Heizungswartung untersuchen Installateure unter anderem das System und korrigieren falsche Einstellungen. Durch optimal laufende Systeme verringern sich deine Heizkosten – das freut auch den Geldbeutel! Somit lohnt sich die Investition in die Wartung deiner Gastherme allemal, da hier Systemfehler oft Ursache sein können, dass deine Heizung nicht heiß wird.