Reinigung der Heizkörper
Wenn die Heizleistung nachlässt, kommen dafür einige Ursachen infrage. Manche davon lassen sich relativ unkompliziert beheben, etwa wenn der Druck im Heizsystem zu niedrig ist. In anderen Fällen ist mehr Aufwand nötig, um das Problem zu beheben – zum Beispiel, wenn eine überalterte Heizungsanlage erneuert werden muss.
Eine viel weniger bekannte Ursache von schwächelnden Heizkörpern sind Staub und Schmutz. Indem du deine Heizkörper reinigst, verbesserst du deren Heizleistung und tust zudem deiner Gesundheit und der Umwelt etwas Gutes1.
In unserem Ratgeber erfährst du, warum saubere Heizungen deinen Geldbeutel und deine Gesundheit schonen. Außerdem zeigen wir, wann und wie oft du Heizkörper reinigen solltest und mit welchen Hilfsmitteln die Außen- und Innenreinigung besonders leicht von der Hand gehen. Auch was du gegen vergilbte und verschlammte Heizkörper unternehmen kannst, erfährst du hier.
Warum sollte ich Heizkörper reinigen?
Heizkörper sind das ideale Versteck für Schmutz wie Staub oder Krümel. Vor allem die Lamellen-Zwischenräume unter der Abdeckung sowie der Bereich zwischen Wand und Heizung lassen sich beim Saubermachen oft nur schwer erreichen. Deshalb werden die Heizkörper beim Reinigen der Wohnung häufig vernachlässigt.
Dabei sehen verschmutzte Heizungen nicht nur unordentlich aus – sie senken auch die Heizleistung. Eingestaubte Heizungen verschlechtern die Wärmeübertragung. Die Kanäle, durch die die Luft zirkulieren soll, setzen sich zu und lassen immer weniger aufgeheizte Luft durch. Die Bewohner bekommen den Leistungsverlust in Form einer unnötig hohen Heizrechnung zu spüren. Heizkörper reinigen bedeutet also auch Geld sparen.
Hinzu kommt die ungesunde Staubbelastung, die vor allem Allergikern zu schaffen macht. Da warme Luft aufsteigt, verteilen sich Staubpartikel von der Heizung aus immer wieder im Raum. Beim Einatmen kann es zu Reizungen der Hals- und Nasenschleimhäute kommen – und zwar auch bei Nicht-Allergikern. Reinige Heizkörper regelmäßig, um dein Immunsystem zu schonen und Allergiesymptome zu mindern.

Wie oft brauchen Heizkörper eine Reinigung?
Wie oft du die Außenseite der Heizung von Staub und Schmutz befreist, machst du am besten individuell am Grad der Verschmutzung fest. In der Regel reicht ein Abwischen mit einem Tuch oder Lappen. Den Heizkörper von innen zu reinigen, gestaltet sich ein wenig schwieriger. Gegebenenfalls musst du eine Abdeckung entfernen, um dann mit einer langen Heizkörperbürste oder einem anderen geeigneten Werkzeug in die Lamellen-Zwischenräume zu gelangen.
Zum Glück brauchst du Heizkörper insgesamt nur recht selten zu reinigen: Ein- bis zweimal pro Jahr reichen in der Regel aus. Am besten greifst du unmittelbar vor oder nach der Heizperiode zu Staubwedel und Lappen. So verhinderst du, dass sich Staub während des Heizzyklus kontinuierlich im Raum verteilt.
Heizkörper von innen reinigen
Das Innere von Heizkörpern ist häufig schwer zu erreichen. Flach- beziehungsweise Plattenheizkörper haben zudem besonders eng gefaltete Lamellen, die sich mit einem gewöhnlichen Staubwedel kaum reinigen lassen. Wir stellen dir vier Hilfsmittel vor, mit denen du Verschmutzungen loswerden und die optimale Heizleistung erhältst.
Staubsauger
Praktisch und schnell: Mit dem Staubsauger geht die Reinigung der Heizkörper leicht von der Hand. Vor allem die klassischen Rippenheizkörper werden so im Handumdrehen von Staub und Schmutz befreit. Allerdings verfügen vor allem moderne Plattenheizkörper über sehr eng beieinanderliegende Lamellen. Gängige Aufsätze für Staubsauger sind oftmals nicht schmal genug, um diese Zwischenräume zu erreichen.
Föhn
Auf die sanfte Tour: Mit einem gewöhnlichen Föhn befreist du die Lamellen-Zwischenräume deiner Heizung von Staub und groben Schmutzpartikeln. Lege am besten ein feuchtes Tuch unter der Heizung aus, damit sich die gelösten Verschmutzungen nicht in der Luft verteilen. Ein kleines Manko: Handelsübliche Föne haben in der Regel keine besonders hohe Gebläseleistung und reinigen nicht immer vollständig.
Heizkörperbürste
Heizkörperbürsten haben einen bequemen Vorteil gegenüber dem klassischen Staubwedel: Dank eines langen Stiels gelangen die Bürsten problemlos zwischen die Lamellen von Rippenheizkörpern. Gerade an diesen schwer zu erreichenden Stellen setzt sich gerne Staub ab, der sich dann beim Aufdrehen der Heizung immer wieder im Raum verteilt. Auch für Handtuchtrockner und andere Röhrenheizkörper gibt es passende Modelle.
Dampfreiniger
Vor allem wenn es alte Heizkörper zu reinigen gilt, bekommt man es schnell mit hartnäckigen Verschmutzungen wie etwa festsitzendem Staub zu tun. Um diesen schonend zu entfernen, eignet sich ein Dampfreiniger. Die Geräte gibt es in handlichen Größen, was die Handhabe erleichtert. Allerdings solltest du bei der Reinigung von Heizkörpern vorsichtig vorgehen: Ist der Strahl des Dampfreinigers zu stark eingestellt, riskierst du Lackschäden an der Heizung.
Bereite die Heizung vor, indem du ein Tuch oder auch ein Stück Pappe darunter ausbreitest. Bei einem Rippenheizkörper gilt es außerdem, die Wand hinter dem Heizkörper zu schonen. Decke sie deshalb auf dieselbe Weise ab. Bei einem Flach- beziehungsweise Plattenheizkörper setzt du den Dampfreiniger oben an den Lamellen an und lässt den Dampf die Verschmutzungen nach unten transportieren. Dort fängt ihn die Unterlage auf.
Heizkörper von außen reinigen
Meistens befindet sich der Großteil der Verschmutzungen auf der Innenseite des Heizkörpers. Ist dieser erst einmal von Staub befreit, bearbeite die Außenseite einfach mit einem Lappen oder Tuch sowie einem üblichen Haushaltsreiniger. So strahlen deine Heizkörper schnell wieder wie neu.
Vergilbte Heizkörper reinigen
Auch bei Heizkörpern macht sich das Alter mit der Zeit optisch bemerkbar. Der regelmäßige Temperaturwechsel beim Auf- und Zudrehen beschleunigt die Oxidation von bestimmten chemischen Farbbestandteilen. Das daraus entstehende Vergilben kann je nach Lackierung und Material schneller oder langsamer vonstattengehen. Wir zeigen dir, was du gegen den unansehnlichen Gelbstich unternehmen können.
Mit dem Lackreiniger gegen Vergilbungen
Um vergilbte Heizkörper zu reinigen, benötigst du lediglich ein Tuch und einen Lackreiniger. Reibe die Heizung behutsam mit dem Lackreiniger ein. Die Oxidationsrückstände lösen sich nach kurzer Einwirkungszeit und können anschließend mit klarem Wasser abgewischt werden.
Wichtig
Berücksichtige auf jeden Fall die Herstellerangaben zur richtigen Verwendung des Lackreinigers. Schließlich eignet sich nicht jeder Lackreiniger gleichermaßen für alle Oberflächen.
Neuer Anstrich für vergilbte Heizkörper
Sind die Heizkörper bereits stark vergilbt und lassen sich mit Lackreiniger kaum noch aufhellen, hilft eine neue Lackierung. Die ist allerdings mit etwas Aufwand verbunden. Schleife zunächst rostige Stellen und abblätternde Farbe ab. Anschließend schleife die Oberfläche an und reinige den Heizkörper vom entstandenen Staub, fettigen Rückständen und anderen Verschmutzungen. Im letzten Vorbereitungsschritt klebe die Heizungsventile und - anschlüsse mit Malerkreppband ab, um Farbspritzern vorzubeugen. Am besten deckst du den Fußboden noch vor dem Schleifen großflächig ab. So vermeidest du Dreck und Farbe auf Teppich oder Holz.
Nun kann es fast losgehen. Drehe das Heizungsventil zu und lasse den Heizkörper abkühlen. Andernfalls trocknet der Lack womöglich ungleichmäßig und die gestrichene Heizung bekommt fleckige Verfärbungen. Beginne mit dem Lackieren an den Ventilen, Anschlüssen und der Halterung. Verwende für diese verwinkelten Stellen am besten einen Pinsel – so kannst du den Lack präzise auftragen.
Ab hier wird es einfacher: Wenn du einen Plattenheizkörper bearbeitest, greife für die Flächen auf eine geeignete Lackrolle zurück. Damit lässt sich der größte Teil der Heizung in kurzer Zeit fertig lackieren. Bei Rippenheizkörpern ohne eine große, zusammenhängende Fläche musst du in der Regel die gesamte Lackierung mit einem Pinsel vornehmen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Rostige Stellen streichst du am besten vorher mit Rostschutzfarbe. Wenn du insgesamt unsicher bist, solltest du das Streichen eher einem Fachbetrieb überlassen. Schließlich soll der Heizkörper nicht nur von Rost befreit, sondern auch verschönert werden. Grundsätzlich erzielst du mit nachträglichem Streichen niemals eine so gute Optik wie der industriell aufgetragene Originallack.
Denke außerdem daran, den Heizkörper erst nach vollständiger Trocknung wieder aufzudrehen. In den ersten Heiztagen riechen die frisch lackierten Heizkörper je nach Lacktyp noch intensiv nach Farbe. Deshalb streiche deine Heizkörper idealerweise im Sommer, wenn du ohne großen Wärmeverlust lüften kannst und weniger auf die Heizungswärme angewiesen bist.
Pulverbeschichtete Heizkörper vergilben kaum
Wenn du deinen alten Heizkörper gegen ein neueres Modell tauscht, hast du für lange Zeit Ruhe vor dem unschönen Gelbstich: Dank einer speziellen Pulverbeschichtung sind moderne Heizkörper wesentlich weniger schmutzanfällig und besonders resistent gegen Vergilben. So kannst du dich von alten, unansehnlichen Modellen verabschieden und deine neuen Heizkörper bleiben länger strahlend weiß. Zudem sind moderne Heizkörper in der Wärmeübertragung üblicherweise deutlich stärker als veraltete Radiatoren.
Verschlammte Heizkörper reinigen
Neben äußeren Verschmutzungen des Heizkörpers können auch Verschlammungen im Heizkreis die Heizleistung reduzieren. Solche Verschlammungen entstehen durch Korrosion im Innern des Heizsystems. Sie lassen sich an einer Reihe von Symptomen erkennen: Je mehr von den folgenden Merkmalen du bei einem Heizkörper beobachtest, desto wahrscheinlicher ist es, dass verschlammte Heizungen für die verminderte Heizleistung verantwortlich sind:
- verminderte Heizleistung
- unangenehmer Geruch des Heizwassers
- ungleichmäßige Erwärmung des Heizkörpers
- trübes oder verfärbtes Heizungswasser (schwarz, braun oder rot)
In der Regel können Sanitärbetriebe eine Probe deines Heizungswassers analysieren, um eine Verschlammung zweifelsfrei zu erkennen. Bestätigt sich der Verdacht, solltest du einen Fachbetrieb mit der Sanierung oder Reinigung der betroffenen Heizkörper beauftragen. Vorher lohnt es sich jedoch zu prüfen, ob vielleicht nur Luft im Heizkörper die verminderte Heizleistung verursacht. Möglicherweise ist auch die Heizungspumpe zu niedrig eingestellt oder der Heizungsthermostat ist verdreckt oder defekt.
Fazit: Die Heizung zu reinigen ist ein Muss!
Weniger Heizkosten, höhere Luftqualität und weniger Emissionen: Eine saubere Heizung hat mehr Vorteile, als man auf den ersten Blick vermuten mag. Die regelmäßige Reinigung von außen ist besonders unkompliziert. Um Heizkörper von innen zu reinigen, gibt es wiederum verschiedene, nützliche Hilfsmittel. Auch gegen Vergilbung kannst du mit günstigen Mitteln leicht selbst vorgehen und so Kosten sparen. Professionelle Hilfe ist hingegen gefragt, wenn du eine Verschlammung im Inneren des Heizsystems vermutest oder wenn du dir das Streichen mit neuer Farbe nicht zutraust beziehungsweise optimale Ergebnisse erzielen möchtest.
Reinige den Heizkörper von außen einfach mit einem Lappen oder Tuch sowie einem gewöhnlichen Haushaltsreiniger. Für die schwieriger zu erreichende Innenseite bieten sich mehrere Methoden an. Je nach Größe der Lamellen-Zwischenräume eignet sich zum Beispiel ein Staubsauger mit schmalem Aufsatz. Sind die Abstände zu eng, greife zu speziellen Heizkörperbürsten mit praktisch langen Stielen. Die Bürsten gibt es besonders flach für Plattenheizkörper, aber auch mit mehr Volumen für klassische Rippenheizkörper. Alternativ verwende einen Föhn, um Staub und grobe Schmutzpartikel aus dem Innenraum zu blasen. Für alte und besonders fest sitzende Verschmutzungen eignen sich Dampfreiniger. Achte hier jedoch auf den Dampfdruck, damit keine Lackschäden an der Heizung entstehen. Auch das Abdecken von Boden und Wänden ist wichtig, damit das Umfeld des Heizkörpers ebenso sauber bleibt.
Verwende einen Lackreiniger, um leichte Vergilbungen an der Heizung loszuwerden. Bei stark vergilbten Radiatoren oder Lackschäden bietet sich auch eine neue Lackierung an. Als letzte Maßnahme kannst du den Heizkörper auch gegen ein neues Modell mit Pulverbeschichtung tauschen. Solche Geräte sind weit weniger anfällig für Vergilben und Schmutzablagerungen. Zudem leisten sie eine effizientere Wärmeübertragung als veraltete Heizkörper.
Wer sich online über die Kosten einer professionellen Heizungsreinigung informiert, landet schnell bei Preisen von etwa 50 Euro pro Heizkörper. Dabei ist das Selbstreinigen mit einer Heizkörperbürste, Staubwedel und anderem Putzgerät wesentlich günstiger – und einfacher, als man denkt. Passende Bürsten, um Heizkörper von innen zu reinigen, kosten zwischen 10 und 15 Euro. Besonders effiziente, tragbare Dampfreiniger sind bereits für etwa 50 Euro verfügbar. Für die Außenreinigung braucht es lediglich einen Haushaltsreiniger, den du für unter 3 Euro in jedem Supermarkt oder Drogeriemarkt findest.
Gegen Nikotinverfärbungen auf Heizkörpern hilft zum Beispiel ein Anlauger – am besten in Pulverform. Achte dabei unbedingt auf die Herstellerangaben. Denn Anlauger werden auch zur Farbentfernung und Lackierungsvorbereitung genutzt. Bei falscher Verwendung besteht das Risiko, den Lack zu zerstören, den du eigentlich nur aufhellen möchtest. Löse den Anlauger dem Verpackungstext entsprechend in Wasser. Nach dem Auftragen und einer Wirkzeit von etwa 10 bis 15 Minuten wische den Anlauger einfach wieder mit Wasser ab. Allerdings ist die Wirkung des Mittels begrenzt: Bei besonders starken Verfärbungen hilft in vielen Fällen nur noch ein Neulackieren.
Beantworte direkt hier einige Fragen zu deinen individuellen Ansprüchen – unser Expertenteam meldet sich dann bei dir.