Warum werden die Heizkörper mit meiner Wärmepumpe nicht richtig warm?
Der Herbst ist bereits da, der Winter naht, die Temperaturen sinken. Ergo startet die Heizsaison – und zwar in vielen Haushalten erstmals mit einer klimafreundlichen1 Wärmepumpe. Falls du dich beim Aufdrehen des Heizungsthermostats fragen: "Waren die Heizkörper nicht ein bisschen wärmer, als noch mit Öl oder Gas geheizt wurde?" – dann erhältst du hier die Antworten.Geringere Vorlauftemperatur
Eingangs sei betont, dass es völlig normal ist, wenn sich bei dir daheim die Heizkörper nicht direkt ganz so warm anfühlen, wie du es von deiner alten Anlage gewohnt bist. Das liegt an der geringeren Vorlauftemperatur einer Wärmepumpe – also dem Temperaturniveau, auf das Heizwasser gebracht wird, bevor es über die Rohrleitungen zu den Heizkörpern oder der Fußbodenheizung fließt. (Mehr grundsätzliche Infos zum Thema Vorlauftemperatur findest du hier.) Die maximale Vorlauftemperatur einer Wärmepumpe beträgt 55 Grad Celsius. Allerdings sollte diese Einstellung möglichst nicht gewählt werden, da die Effizienz stark sinkt. Um Wärmepumpen so effizient wie möglich zu nutzen, werden sie daher mit einer möglichst geringen Vorlauftemperatur betrieben – optimalerweise in einem Bereich zwischen 35 und 55 Grad Celsius. Ist diese Temperatur bei dir (richtigerweise) eingestellt, ist das der Grund, warum dein Heizkörper sich weniger warm anfühlt als noch beim Öl- oder Gas-Betrieb.
Entscheidend bei alledem ist, ob die von dir gewünschte Raumtemperatur erreicht wird: Du möchtest 21 Grad im Wohnzimmer und haben 21 Grad im Wohnzimmer? Dann spielt es es keine Rolle, dass sich die Heizkörper nicht mehr ganz so warm anfühlen wie früher. Lediglich wenn zum Beispiel drei, vier 18 Grad erreicht werden, kann etwas mit der Technik oder den Heizungs-Einstellungen nicht stimmen - siehe Checkliste etwas weiter unten.
Nachtabsenkung nicht sinnvoll
Gerade am Morgen kann es einen weiteren Grund für etwas kältere Heizkörper geben: die Nachtabsenkung, die Sie gegebenenfalls noch aus alten Öl- oder Gasheizungs-Zeiten kennen. Hier sind sich Experten einig: Wer eine Wärmepumpe nutzt, sollte aufgrund der niedrigeren Vorlauftemperatur auf die Nachtabsenkung verzichten – und stattdessen lieber konstant heizen. Denn zum einen ist die Effizienz der Wärmepumpe während der Aufheizphase geringer. Zum anderen kann bei Modellen wie der Luft/Wasser-Wärmepumpen die zusätzlich nötige Wärme in der Aufheizphase über einen integrierten elektrischen Heizstab produziert werden – der meist so viel Strom benötigen, dass die Einsparung durch die Nachtabsenkung schnell verpufft.Fazit
Mach dir keine Sorgen, wenn die Heizkörper mit deiner neuen Wärmepumpe nicht direkt so warm sind wie gewohnt. Entscheidend ist, dass du daheim eine konstante Wohlfühltemperatur erreichst. Dazu sind alle korrekt verbauten und eingestellten Wärmepumpen in der Lage – ganz unabhängig von der Art der Heizkörper bei dir daheim.
Falls du dennoch befürchtest, dass deine Wärmepumpenanlage nicht optimal läuft, kann es an Kleinigkeiten liegen, die du entweder selbst oder mithilfe eines Fachbetriebs schnell in den Griff bekommen kannst. Hier eine Checkliste:
1. Wird die Heizung mit Strom versorgt?
Leuchtet eine Kontrolllampe oder das Display an der Heizungsregelung? Bei einigen Anlagen ist die Regelung hinter einer Abdeckklappe. Für die Stromversorgung kontrolliere, ob der Heizungsnotschalter (falls vorhanden) und die Heizung eingeschaltet sind.
2. Ist genug Wasser im Heizsystem?
Überprüfe den Wasserdruck der Heizung. Dieser wird im Display oder in der Druckanzeige (Manometer) angezeigt. Der Druck sollte im grünen Bereich sein, das heißt zwischen 1,0 und 1,5 bar. Ist der Druck zu niedrig, fülle so viel Wasser nach, bis die Anzeige im zuvor genannten Bereich liegt. Sollte der Druck nach kurzer Zeit wieder abfallen, informiere bitte deinen ausgewählten Fachhandwerker (siehe Punkt 5).
3. Sind die Heizkörper entlüftet?
Sollten einzelne Heizkörper trotz aufgedrehtem Thermostat kalt bleiben oder „gluckern“, befindet sich eventuell Luft im Heizkörper. Mit einem Entlüftungsschlüssel kannst du die Heizkörper in den meisten Fällen problemlos selbst entlüften. Überprüfe nach der Entlüftung wieder den Wasserdruck und fülle ggf. Wasser nach (siehe Punkt 2).
4. Ist die Regelung richtig eingestellt?
Prüfe die Einstellungen an der Heizungsanlage oder in der Fernbedienung. Die Warmwasserbereitung wird in vielen Fällen zusammen mit dem Heizbetrieb eingeschaltet. In einigen Fällen erfolgt dies mit einer getrennten Sommerbetrieb-Taste. Es wird zwischen verschiedenen Heizbetriebsarten unterschieden: Sommerbetrieb (nur Warmwasser) Abgesenkter Heizbetrieb Normaler Heizbetrieb Automatikbetrieb Für eine energieeffiziente Beheizung deines Gebäudes wird der Automatikbetrieb empfohlen. Damit diese Betriebsart genau dann heizt, wenn du es wünscht, ist die korrekte Uhrzeit (Sommer-/Winterzeit beachten) sowie die Einstellung deiner gewünschten Heizzeiten und Temperaturen erforderlich.
5. Wird eine Störung oder Fehlermeldung angezeigt?
Sollte eine Störung am Heizungsregler angezeigt werden, kannst du den Startvorgang wiederholen. Quittiere die Störung, indem du die Entstörtaste betätigst. Bitte wiederhole diesen Vorgang nicht öfter als zweimal. Bleibt die Anlage weiterhin auf Störung, notiere bitte die Fehlermeldung und melde die Störung deinem ausgewählten Fachhandwerker.