Diese Förderung gibt es für Solarthermie
Du willst mit einer Solarthermie-Anlage Kosten für Heizung und Warmwasser senken und dabei das Klima schonen? Erfahre hier, wie du bei Planung und Anschaffung deiner Solarthermieanlage von staatlichen Zuschüssen, Krediten und Steuervorteilen profitierst.Mit einer Solarthermieanlage kannst du Wärme für Heizung und Warmwasseraufbereitung selbst erzeugen, idealerweise durch Kombination mit einer Wärmepumpe. Die Kosten einer Solarthermieanlage für ein Einfamilienhaus zur Heizungsunterstützung und Warmwasserbereitung kannst du grob mit 10.000 bis 17.000 Euro kalkulieren. Der exakte Preis hängt von technischen Gegebenheiten, Hersteller und Anlagengröße ab.
Dein Vorteil: Der Staat fördert die Installation und den Ausbau von Solarthermieanlagen durch zahlreiche Zuschüsse und Kredite. Diese werden in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) geregelt. Vergeben werden sie von der Kreditanstalt für den Wiederaufbau (KfW) und dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA. Übrigens: Bis Ende 2023 vergab das BAFA ausschließlich Zuschüsse und die KfW ausschließlich Kredite. Seit der Neufassung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), besser bekannt als Heizungsgesetz 2024, aber vergibt die KfW neben Krediten auch Zuschüsse für Heizungsanlagen und das BAFA vergibt Zuschüsse für Maßnahmen zur Verbesserung der Anlageneffizienz.
So fördert die KfW Solarthermie
Die KfW fördert Solarthermieanlagen für Privatleute aktuell (Stand: Mai 2025) wie folgt.
Zuschüsse der KfW für Solarthermieanlagen
Das Programm KfW 458 fördert den Einbau klimafreundlicher Heizungen in Bestandsgebäuden. Darunter fallen auch die Installation oder Erweiterung einer Solarthermieanlage zur Heizungsunterstützung und Warmwasserbereitung.
- Basisförderung: 30 Prozent für alle Antragsteller:innen
- Einkommensbonus: Weitere 30 Prozent für Haushalte, deren zu versteuerndes Jahreseinkommen maximal 40.000 Euro beträgt.
Theoretisch könnten Antragsteller:innen darüber hinaus einen Klimabonus von 20 Prozent erhalten, wenn die Solarthermieanlage eine fossile Heizung ersetzt. In der Praxis können Solarthermieanlagen allerdings nicht allein einen Haushalt ganzjährig mit Wärme versorgen, sondern nur im Zusammenspiel mit einer anderen Anlage. Faktisch ist die maximale Förderung damit auf 60 Prozent von maximal 30.000 Euro Investitionskosten begrenzt. Die höchstmögliche Förderhöhe liegt also bei 18.000 Euro.
Kredite der KfW für Solarthermieanlagen
- KfW 261 fördert die Sanierung eines Bestandsgebäudes zum Effizienzhaus und den Kauf eines frisch sanierten Effizienzhauses. Die maximale Kreditsumme beträgt 120.000 bis 150.000 Euro, abhängig von der erreichten Effizienz-Stufe. Sind nach Abschluss der Sanierung bestimmte Effizienzstufen erreicht worden, gewährt die KfW obendrein einen Tilgungszuschuss von 5 bis 45 Prozent auf die Kreditsumme.
- KfW 300 richtet sich an Familien, die einen klimafreundlichen Neubau errichten oder kaufen. Das zu versteuernde Haushaltseinkommen darf bei einem Kind 90.000 Euro nicht übersteigen, für jedes weitere Kind kommen 10.000 Euro hinzu. Der Kredithöchstbetrag liegt bei 170.00 bis 270.000 Euro, abhängig von Förderstufe, Einkommen und Kinderzahl.
- KfW 308 richtet sich an Familien, die Bestandsgebäude erwerben und energieeffizient sanieren. Die maximale Kredithöhe liegt bei 100.000 bis 150.000 Euro.
- KfW 297/298 fördert den Neubau und Erstkauf von energieeffizienten Wohnungen und Häusern bis maximal 150.000 Euro.
- KfW 358/359 ist ein Ergänzungskredit für Antragsteller:innen mit einem zu versteuernden Haushaltseinkommen von maximal 90.000 Euro, denen bereits ein anderer Zuschuss bewilligt wurde. Die Kreditsumme beträgt maximal 120.000 Euro.
Gut zu wissen
Alle Förderprogramme der KfW kannst du gezielt im Internet ansteuern, indem du in die Adresszeile deines Browsers kfw.de/ plus die Nummer des jeweiligen Programms eingibst, beispielsweise kfw.de/261 oder kfw.de/300.
So fördert das BAFA Solarthermieanlagen
Das BAFA fördert nicht die Installation von Heizanlagen an sich, sondern Maßnahmen, die die Heizungsanlagen in Bestandsgebäuden optimieren – und Beratung bei der Planung sowie fachliche Begleitung bei der Ausführung:
- Der BAFA-Zuschuss für Heizungsoptimierung zur Effizienzverbesserung fördert Solarthermieanlagen, die dazu beitragen, dass eine mindestens zwei Jahre alte Heizung effizienter arbeitet, im Fall von fossilen Brennstoffen darf die Heizung nicht älter als 20 Jahre sein. Die Fördersumme beträgt 15 Prozent der förderfähigen Kosten, die auf 30.000 Euro gedeckelt sind. Wird ein individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellt, erhöht sich die Förderung um einen iSFP-Bonus von 5 Prozent erhalten. Dadurch wird nicht nur die Fördersumme auf 20 Prozent erhöht – zusätzlich erhöht der iSFP die maximal förderfähige Summe auf 60.000 Euro.
- Der BAFA-Zuschuss für die Energieberatung für Wohngebäude durch Energieberater fördert die fachmännische Prüfung, wie der Einbau von Solarthermie mit anderen energetischen Maßnahmen kombiniert werden kann mit bis zu 50 Prozent der Beratungssumme, gedeckelt auf 650 Euro für ein Ein- oder Zweifamilienhaus oder 850 Euro für ein Mehrfamilienhaus mit mindestens drei Wohneinheiten.
- Der BAFA-Zuschuss Fachplanung und Baubegleitung fördert fachmännische Unterstützung bei Planung, Ausschreibung und Angebotsauswahl sowie Kontrolle von Ausführung und Abnahme der Sanierung. Der Fördersatz beträgt 50 Prozent der förderfähigen Ausgaben, aber maximal 5.000 Euro bei Ein- und Zweifamilienhäusern, bei Mehrfamilienhäusern mit drei oder mehr Wohneinheiten beträgt die Förderung höchstens 2.000 Euro pro Wohneinheit bis zu einer maximalen Gesamtsumme von 20.000 Euro.
Den Antrag für den Baubegleitungszuschuss kannst du zusammen mit dem Antrag auf Förderung stellen. Du kannst ihn auch für eine KfW-Förderung in Anspruch nehmen, dann stellst du ihn direkt bei der KfW. Eine wichtige Ausnahme: Bei einer Förderung nach KfW 458 werden die Kosten für Baubegleitung und Fachplanung zwar anerkannt, aber bereits durch die förderfähigen Gesamtkosten von maximal 21.000 Euro abgedeckt.
Gut zu wissen
Alle Förderungen sind an technische Voraussetzungen geknüpft. Auf der Webseite der BAFA findest du ein PDF mit einer Liste der förderfähigen Kollektoren und Solaranlagen. Bevor du dich für eine Anlage entscheidest, solltest du jedoch in jedem Fall einen fachkundigen Berater konsultieren.
Günstige oder kostenlose Beratung durch die Verbraucherzentrale
Beratungen der Verbraucherzentralen zum Thema sind staatlich gefördert. Online wirst du kostenlos beraten, eine Beratung bei dir zuhause kostet maximal 40 Euro.
Kosten für Solarthermie steuerlich absetzen
Auch das Finanzamt fördert Solarthermie, zumindest indirekt: 20 Prozent der Kosten für die Erneuerung oder Modernisierung einer Heizungsanlage oder maximal 40.000 Euro kannst du steuerlich absetzen.
Förderprogramme für Solarthermie von EU, Bundesländern und Städten
Auch die EU, einzelne Bundesländer, Städte und Kommunen stellen Fördermittel zur Verfügung, sind aber oft nur kurzfristig verfügbar. Informiere dich darum vor Maßnahmenbeginn bei deiner Stadt oder Kommune, deinem Energieberater oder in der Förderdatenbank des Bundeswirtschaftministeriums.
Übrigens: Es besteht kein Rechtsanspruch auf die Förderung. Alle Programme können gestrichen oder ihre Konditionen verändert werden. Je früher du planst, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass du die aktuellen Förderungen in Anspruch nehmen kannst.