Einspeisevergütung für PV-Anlagen
Wenn du den Strom aus deiner Photovoltaikanlage ins öffentliche Stromnetz einspeist, erhältst du dafür eine Einspeisevergütung. Seit 2025 haben sich einige der Konditionen dafür deutlich verändert. Erfahre hier, wie viel Einspeisevergütung du für deinen Solarstrom bekommst, ob die Einspeisevergütung in Zukunft abgeschafft wird – und was das alles für die Anschaffung einer Solaranlage bedeutet.Was ist die Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen?
Die Einspeisevergütung für Strom aus Solaranlagen und anderen erneuerbaren Energiequellen ist im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgeschrieben, das 2000 in Kraft trat. Danach haben Betreiber:innen privater Photovoltaikanlagen (PV) einen Anspruch darauf, Strom ins Netz einzuspeisen. Die Netzbetreiber sind dazu verpflichtet, diesen Strom für einen festgelegten Preis pro Kilowattstunde (kWh) anzunehmen – und das für 20 Jahre ab Inbetriebnahme der Anlage. Ziel der Regelung ist es, Betreiber:innen von PV-Anlagen langfristig Planungssicherheit zu geben und die Aufnahme von Krediten für die Anlagen zu erleichtern – und dadurch den Ausbau der Photovoltaik voranzutreiben. Da die Einspeisevergütung vor allem kleine und private Anlagen ohne primär wirtschaftliche Ziele fördern soll, ist die Einspeisevergütung nach der Größe der Anlagen gestaffelt: Je größer die Leistung der Anlage in Kilowattpeak (kWp), desto geringer die Vergütung. Zudem gibt es unterschiedlich hohe Vergütungen für Anlagen, die nur einen Teil ihrer Leistung ins öffentliche Stromnetz einspeisen und solche, die ihre Leistung vollständig einspeisenArtikel-Tipp zum Weiterlesen
Von welchen steuerlichen Vorteilen du profitierst, wenn du eine PV-Anlage anschaffst, erfährst du in unserem Ratgeber "So sparst du Steuern mit deiner Photovoltaik-Anlage".
Gibt es Voraussetzungen, um Einspeisevergütung zu erhalten?
Betreiber:innen von PV-Anlagen, die eine Einspeisevergütung erhalten wollen, müssen einen Antrag beim Netzbetreiber stellen und ihre Anlage im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registrieren lassen. Technische Voraussetzung ist ein Zweirichtungszähler, auch Zweiwegezähler genannt, der sowohl erfasst, wie viel Strom du aus dem Netz beziehst, als auch, wie viel Strom du einspeist.
Wie hoch war die Einspeisevergütung früher?
Die Einspeisevergütung ist seit ihrer Einführung fast kontinuierlich gesunken. Dafür sorgte die sogenannte Degression. Diese legte fest, dass die Einspeisevergütung von Monat zu Monat um einen prozentualen Betrag sinkt, wobei berücksichtigt wurde, wie stark der Netzausbau zum jeweiligen Zeitpunkt vorangeschritten war. Zum Jahr 2023 wurde das EEG novelliert und die Degression ausgesetzt. Gleichzeitig wurde die Einspeisevergütung auf 8,6 Cent/kWh für Anlagen bis zu 10 kWp und auf 7,2 Cent/kWh für Anlagen von bis zu 40 kWp festgelegt.
Wie hoch ist die Einspeisevergütung im Jahr 2025?
Im Jahr 2025 hat sich erneut einiges geändert. Die Vergütung für Anlagen, die ab dem 1. Februar 2025 in Betrieb gegangen sind, beträgt jetzt 7,94 Cent/kWh für Anlagen bis 10 kWP und 6,88 Cent/kWh für Anlagen bis zu 40 kWp.
Ein Rechenbeispiel
Wenn du eine Anlage mit einer Leistung von 15 kWp mit Teileinspeisung besitzt, erhältst du für die ersten 10 kWp jeweils 7,94 Cent pro Kilowattstunde und für die verbleibenden 5 kWp jeweils 6,88 Cent pro Kilowattstunde. Deine durchschnittliche Einspeisevergütung liegt damit bei 7,59 Cent pro Kilowattstunde.
Hier die Einspeisevergütung für Anlagen, die zwischen dem 1. Februar und dem 31. Juli 2025 in Betrieb gegangen sind, in der Übersicht:
Anlagenleistung | Vergütung Teileinspeisung | Vergütung Volleinspeisung |
---|---|---|
0 – 10 kWp | 7,94 Cent /kWh | 12,60 Cent /kWh |
10 – 40 kWp | 6,88 Cent /kWh | 10,56 Cent /kWh |
40 – 100 kWp | 5,62 Cent /kWh | 10,56 Cent /kWh |
Gleichzeitig gibt es wieder eine Degression, die allerdings nicht mehr an den PV-Ausbau gekoppelt ist. Jetzt gilt: Die Einspeisevergütung sinkt alle sechs Monate um ein Prozent. Also beträgt die Einspeisevergütung ab 1. August 2025:
Anlagenleistung | Vergütung Teileinspeisung | Vergütung Volleinspeisung |
---|---|---|
0 – 10 kWp | 7,87 Cent /kWh | 12,48 Cent /kWh |
10 – 40 kWp | 6,81 Cent /kWh | 10,46 Cent /kWh |
40 – 100 kWp | 5,56 Cent /kWh | 10,46 Cent /kWh |
Kann die Einspeisung verweigert oder nicht bezahlt werden?
Weil immer mehr privat produzierter Solarstrom das Stromnetz überlasten kann und die Betreiber:innen von PV-Anlagen obendrein sogar bei negativen Preisen an der Strombörse eine Einspeisevergütung erhielten, wurde 2024 eine Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG), auch "Solarspitzengesetz" genannt, erlassen. Danach erhalten seit Ende Februar 2025 Betreiber:innen keine Einspeisevergütung mehr, wenn der Strompreis an der Strombörse negativ ist. Dadurch erleiden die Betreiber:innen allerdings keinen finanziellen Verlust: Sie dürfen die Zeiträume, in denen sie keine Vergütung erhalten, an die 20-jährige Vergütungsperiode anhängen.
Für neue PV-Anlagen mit einer Leistung von bis zu 100 Kilowatt gibt es jedoch eine Ausnahmeregelung: Die Vergütung fällt erst im Folgejahr nach dem Einbau des intelligenten Messsystems aus. Anlagen mit weniger als 2 kWp installierter Leistung sind von der Regelung völlig ausgenommen. Darunter fallen beispielsweise Balkonkraftwerke. Außerdem wird die Einspeisung von Anlagen gedrosselt, die nicht über einen intelligenten Stromzähler und eine Steuerbox verfügen, und zwar auf maximal 60 Prozent der Anlagenleistung. Da laut Bundesverband Solarwirtschaft aber fast alle neu installierten Anlagen mit solcher Technik ausgestattet sind, werden die Auswirkungen wohl eher gering ausfallen.
Lohnt sich Photovoltaik trotz sinkender Einspeisevergütung?
Zum einen gibt es neben den finanziellen Aspekten weitere gute Gründe, die für die Anschaffung einer Photovoltaikanlage sprechen, allen voran der Klimaschutz. Zum anderen lohnen sich PV-Anlagen trotz sinkender Einspeisevergütung auch weiterhin. Vorausgesetzt, du nutzt den selbst erzeugten Strom vor allem, um deinen Eigenbedarf zu decken. Denn dieser ist mit Produktionskosten zwischen durchschnittlich 10 bis 15 Cent/kWh wesentlich günstiger als Strom aus dem Netz. Damit du auch außerhalb sonnenreicher Zeiten möglichst viel Strom selbst verbrauchen kannst, ist eine Photovoltaikanlage mit Stromspeicher sinnvoll.
Du kannst den Solarstrom aber auch gänzlich anders nutzen: zum sogenannten Überschussladen, indem du damit über eine Wallbox dein E-Auto lädst. Mittels eines Home Energy Management Systems (HEMS) kannst du mit überschüssigem Solarstrom auch weitere Stromverbraucher betreiben, wie beispielsweise eine Wärmepumpe.