Letzte Aktualisierung:
17.11.2025
9 Minuten
Welche PV-Module sind die besten?
Du planst eine PV-Anlage und möchtest wissen, welche PV-Module die besten sind? Wir erklären dir, was der Unterschied zwischen Nennleistung und Wirkungsgrad ist, welche Arten von Modulen es gibt – und welche Faktoren wichtiger sind als ein niedriger Kaufpreis.Um die Unterschiede zwischen den Modularten besser zu verstehen, erklären wir kurz den Aufbau von PV-Modulen: In ihrem Kern befinden sich mehrere Solarzellen, die meist aus Silizium hergestellt werden. Die Zellen werden von Kunststoffverbundfolie ummantelt, die meist aus Ethylen-Vinylacetat (EVA) besteht. Auf der Rückseite des Moduls befindet sich in der Regel eine weitere Folie und auf der Vorderseite eine gehärtete Glasscheibe. Folgende Modularten solltest du kennen:
Verschiedene Modularten: Vor- und Nachteile
- Monokristalline PV-Module bestehen aus einem einzigen Siliziumkristall. Sie haben einen hohen Wirkungsgrad von 18 bis 23 Prozent und ein sehr gutes Schwachlichtverhalten: Sie produzieren auch bei geringer Sonneneinstrahlung Strom, beispielsweise morgens, bei Nebel oder im Winter. Monokristalline Module gelten bei neuen PV-Anlagen als Standard.
- Polykristalline PV-Module bestehen aus mehreren Siliziumkristallen. Sie haben einen Wirkungsgrad von 15 bis 18 Prozent und ein schlechtes Schwachlichtverhalten. Lange Zeit wurden sie dennoch sehr häufig verbaut, weil sie deutlich günstiger waren als monokristalline Module. Da sich der Preisunterschied inzwischen verringert hat, spielen polykristalline Module eine zunehmend geringere Rolle.
- Bei bifazialen Modulen wird auch die Rückseite zur Stromproduktion genutzt, wenn Sonnenlicht die Rückseite direkt erreicht oder dorthin reflektiert wird. Sie haben ein gutes Schwachlichtverhalten, arbeiten besonders effizient auf reflektierenden Oberflächen wie Kies oder hellem Beton und können die Leistung deiner PV-Anlage um 15 bis 20 Prozent erhöhen.
- Bei Glas-Glas-Modulen bestehen Vorder- und Rückseite des Moduls aus gehärtetem Solarglas. Sie sind teurer als Glas-Folienmodule, aber auch belastbarer, feuchtigkeitsresistenter und langlebiger. Zudem haben sie ein besseres Schwachlichtverhalten und können sich deshalb langfristig rentieren. Sie werden oft für Solar-Carports oder Solarfassaden und in Regionen mit starkem Schneefall eingesetzt.

Bei der Entscheidung, welche Art von PV-Modulen für dich am besten ist, musst du verschiedene Faktoren berücksichtigen, die die Lebensdauer und Leistung der Module beeinflussen – und diese mit den Gegebenheiten deiner Immobilie und deinen persönlichen Wünschen abgleichen.
Individuelle Voraussetzungen: Dachfläche und Ausrichtung
Von der Größe, Stabilität und Ausrichtung des Daches hängt ab, wie viele PV-Module verlegt werden können und wie sie montiert und ausgerichtet werden. Ist beispielsweise wenig Fläche verfügbar, benötigst du besonders effiziente Module, um ausreichend Leistung zu erzielen.
Wie viel Dachfläche sollte ich nutzen?
Idealerweise nutzt du so viel Dachfläche wie möglich. Auch wenn die Einspeisevergütung stetig sinkt und möglicherweise sogar abgeschafft wird, lohnt es sich, Solarstrom selbst zu erzeugen. Denn mit einem hohen Eigenverbrauch sparst du im Vergleich zu Netzstrom deutlich – insbesondere, wenn Verbraucher wie Wärmepumpe oder Wallbox hinzukommen. Außerdem ist die Hardware für PV-Anlagen aktuell sehr günstig.
Effizienz von PV-Modulen: Nennleistung und Wirkungsgrad
Ein wichtiger Faktor für die Effizienz von PV-Modulen ist die Nennleistung. Mit höherer Nennleistung kannst du auf gleicher Fläche mehr Ertrag erzielen. Für Einfamilienhäuser sind Module mit einer Nennleistung von 350 bis 500 Watt gängig.
Die Nennleistung steht jedoch lediglich für die theoretisch maximale Leistung, die die PV-Module unter Idealbedingungen erzielen können, und wird durch Faktoren wie Temperatur, Sonneneinstrahlung und Verschattung beeinflusst. Die Leistungstoleranz besagt, wie stark die tatsächliche Leistung von der Nennleistung abweicht. Üblich sind Werte von minus drei Prozent bis plus drei Prozent. Geben Hersteller nur eine positive Leistungstoleranz an, bedeutet das, dass die Module mindestens ihre Nennleistung oder mehr Leistung erreichen.
Der Wirkungsgrad wiederum gibt an, wie viel Prozent der Sonnenenergie tatsächlich in elektrische Energie umgewandelt wird. Wie hoch der Wirkungsgrad ist, hängt nicht nur von der Nennleistung und Größe des Moduls ab, sondern auch von der Art der PV-Module.
Qualität und Lebensdauer von PV-Modulen
Der Kaufpreis allein ist nicht entscheidend dafür, wie wirtschaftlich deine PV-Module arbeiten. Wichtig ist eine Langzeitbetrachtung, für die vor allem diese Faktoren wichtig sind:
Leistungsgarantie. Wähle nur PV-Module von Herstellern, die eine Leistungsgarantie von mindestens 25 Jahren geben. Wie schnell sich die Module amortisieren, hängt aber nicht nur von der Lebensdauer ab, sondern auch vom garantierten Restwirkungsgrad zu Ende der Garantiezeit. Üblich sind um die 80 Prozent nach 25 bis 30 Jahren, einige Hersteller garantieren sogar eine Leistung von mehr als 90 Prozent nach 25 Jahren.
Degradation. Sämtliche PV-Module verlieren mit der Zeit an Leistung. Dieser Prozess wird als Degradation bezeichnet. Je niedriger der Wert, desto geringer ist der Leistungsverlust, wobei sich auch kleine Unterschiede über die gesamte Lebensdauer der Module deutlich auswirken können. Gängig sind Degradationswerte von 0,3 bis 0,5 Prozent.
Temperaturkoeffizient. Dieser gibt an, wie stark die Leistung der PV-Module bei steigender Temperatur abnimmt. Dieser Faktor ist besonders wichtig, wenn du die Module an warmen Standorten oder auf dunklen Dachflächen montierst. Gut ist ein Wert von –0,3 Prozent oder weniger.
Zertifizierungen. An ihnen erkennst du, ob die Module bestimmte Standards erfüllen. In Europa sollten Module mindestens folgende Zertifikate besitzen:
- IEC 61215 (Design, Zuverlässigkeit, Alterung)
- IEC 61730 (elektrische Sicherheit, Brandschutz)
- CE (Einhaltung vorgesehener EU-Richtlinien)
Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, solltest du Hersteller wählen, die die PV-Module zusätzlichen Hagel- und Schneelasttests oder Degradationstests (PID) unterziehen.
Beantworte direkt hier einige Fragen zu deinen individuellen Ansprüchen – unser Expertenteam meldet sich dann bei dir.
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