Ratgeber: Versicherung einer PV-Anlage
PV-Modul mit Steinschlägen

PV-Anlage versichern? Das solltest du wissen

Eine PV-Anlage kann einen fünfstelligen Betrag kosten. Doch Sturm und Hagel, Überspannungen durch Blitze oder Tierbisse können PV-Anlagen gefährden, auch technische Defekte können auftreten. In vielen Haushalten stellt sich daher die Frage, ob eine Versicherung sinnvoll ist, um die Investition abzusichern. Wir zeigen, wann die Versicherung einer PV-Anlage sinnvoll sein kann, und was sie kostet.

Was sind die häufigsten Schäden an PV-Anlagen?

Das Berliner Unternehmen ENVARIS, das sich auf Solar-Monitoring und Wartungslösungen spezialisiert hat, hat die vier häufigsten Schäden an PV-Anlagen erfasst und ihre Ursachen aufgelistet.

  1. An der obersten Stelle stehen mit 21 Prozent der gemeldeten Schadensfälle Brandschäden. Tatsächlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine PV-Anlage in Brand gerät, sehr gering. Aber wenn es dazu kommt, können große Schäden entstehen. Auslöser sind meist Installations - oder Planungsfehler, vor allem bei Wechselrichtern, Solarmodulen oder der AC-Verteilung.
  2. Sturmschäden liegen in der Schadenstatistik von PV-Anlagen mit rund 20 Prozent auf Platz zwei. Dies ist unter anderem auf das immer extremer werdende Wetter zurückzuführen. Betroffen sind dabei vor allem Solarmodule und deren Befestigungssysteme.
  3. Auch Blitze nehmen zu, 2024 wurden in Deutschland rund 1,5 Millionen Blitze registriert – so viele wie seit Jahren nicht. Das wirkt sich auch auf Photovoltaik-Anlagen aus. Blitzeinschläge machen rund 17 Prozent der Schäden aus.
  4. Trotz deutlich wärmer werdender Winter sollten auch die Folgen von Schneelasten auf Solarmodulen nicht unterschätzt werden: Sie verursachen rund zehn Prozent aller Schäden an Photovoltaikmodulen.

Artikel-Tipp zum Weiterlesen

Gut zu wissen: Schnee kann die Leistung der Anlage schmälern, aber beschädigt nicht die Module. Mehr zu PV-Anlagen im Winter erfährst du in unserem Ratgeber "PV im Winter".

Eine Versicherung der PV-Anlage in der Gebäudeversicherung

Grundsätzlich gilt für PV-Anlagen keine Versicherungspflicht. Doch es kann sich durchaus lohnen, eine Versicherung abzuschließen, die Schäden durch Sturm, Blitze, Überspannung, Hagel und auch Tierbisse (Marderbisse machen rund zwei Prozent der Schäden aus!) berücksichtigt.

Ohnehin solltest du die Installation einer PV-Anlage bei deinem Wohngebäudeversicherer angeben, weil diese den Wert der Immobilie erhöht. Darum ist es sinnvoll, die Anlage im Rahmen der Gebäudeversicherung direkt zusätzlich abzusichern. Der Vorteil: Bei einem Schaden, der die Anlage und das Gebäude betrifft, hast du es nur mit einer Versicherung zu tun. Dies kann Streitigkeiten vermeiden, beispielsweise bei einem Hausbrand, bei dem geklärt werden muss, ob der Brand von der PV-Anlage auf das Haus ausging oder umgekehrt. Frage deshalb am besten bei deinem Wohngebäudeversicherer und Hausratsversicherer nach, wie sich eine Photovoltaikversicherung in deine bestehenden Policen integrieren lässt.

Was kostet eine Versicherung für Photovoltaik?

Die Kosten einer Versicherung für Photovoltaikanlagen hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Größe der Anlage, die Leistung in Kilowattpeak (kWp), der Standort, die Art der Deckung und die spezifischen Risiken, die abgesichert werden sollen. Ebenso entscheidend ist, welche Punkte dir wichtig sind: Reicht die Absicherung gegen Unwetter und Brände – oder sollen Marderschäden oder Bedienungs- und Konstruktionsfehler ebenfalls enthalten sein? Soll die Versicherung nur die Reparaturkosten abdecken – oder auch Ertragsausfälle? Prüfe gut, welche Punkte in der Police enthalten sind – und welche du in deinem konkreten Fall für notwendig hältst.

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