Ratgeber: Größe von Batterie­speichern
Ein Mann und eine Frau schauen gemeinsam auf ein Tablet vor einem PV-Speicher.

Letzte Aktualisierung:

12.11.2025

6 Minuten

Darum ist ein größerer Batteriespeicher sinnvoll

Wenn du den Strom deiner PV-Anlage optimal nutzen willst, brauchst du einen ausreichend großen Batteriespeicher. Mit einem größeren Speicher kannst du deine Eigenverbrauchsquote erhöhen und deine Stromkosten senken, von dynamischen Strompreisen profitieren und ertragsarme Zeiten überbrücken.

Mit einer Solaranlage produzierst du nachhaltigen und günstigen Strom. Noch sinnvoller wird die Investition in Photovoltaik jedoch mit einem Batteriespeicher bzw. Stromspeicher. Denn ohne Speicher kannst du einen großen Teil deines Solarstroms nicht nutzen: In ertragsarmen Zeiten – etwa am Abend oder bei starker Bewölkung – musst du auf Strom aus dem öffentlichen Netz zurückgreifen. Gleichzeitig speist du Überschüsse, die du an ertragsreichen sonnigen Tagen erzielst, ins öffentliche Netz ein.

Eigenverbrauch lohnt sich mehr als Einspeisung

Das Einspeisen lohnt sich jedoch kaum noch, denn die Einspeisevergütung sinkt stetig, wird seit 2025 unter bestimmten Umständen überhaupt nicht mehr gezahlt – und könnte in naher Zukunft sogar komplett abgeschafft werden. Mit einem Speicher kannst du einen Teil des bislang eingespeisten Stroms selbst nutzen, wie diese Grafik zeigt:

Balkendiagramm "Stromerzeugung, Stromverbrauch und Sperichernutzung im Tagesverlauf"

Und ein höherer Eigenverbrauch zahlt sich im Vergleich zur Einspeisung aus – insbesondere dann, wenn du einen größeren Speicher verwendest.

Eine Beispielrechnung:

Eine vierköpfige Familie in Deutschland mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr kann durch eine PV-Anlage mit 8 kWp Leistung rund 1.440 kWh abdecken – also 36 Prozent ihres Verbrauchs. Diese Abdeckungsquote nennt man auch Autarkiegrad.

Übrigens:

Mit dem Unabhängigkeitsrechner der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin kannst du berechnen, welcher Autarkiegrad für deine PV-Anlage realistisch ist – abhängig von der Größe der Anlage und des Speichers.

Mit einem 5-kWh-Speicher erreicht derselbe Haushalt bereits einen Autarkiegrad von 68 Prozent: Die Familie nutzt dann 2.720 kWh ihres Stroms selbst, muss also nur noch 1.280 kWh aus dem öffentlichen Stromnetz beziehen.

Für diesen Netzstrom setzen wir einen Preis von 30 Cent pro kWh an – von dem wir die Einspeisevergütung abziehen, die der Haushalt nun nicht mehr erhält. Diese liegt für eine vor dem 1. August 2025 zugelassene Anlage bei 7,86 Cent pro kWh. Die Familie spart somit 22,14 Cent für jede kWh, die sie nicht mehr aus dem Netz bezieht. Insgesamt also (1.280 x 22,14 Cent) 283 Euro pro Jahr.

Ein 10-kWh-Speicher würde den Autarkiegrad auf 78 Prozent oder 3.120 kWh steigern. Dann müsste der Haushalt im Vergleich zur Anlage ohne Speicher pro Jahr 1.680 kWh weniger aus dem öffentlichen Stromnetz beziehen. Entsprechend würde die Familie jetzt (1.680 x 22,14 Cent) pro Jahr 372 Euro sparen.

Neben den Einsparmöglichkeiten bietet ein großer Batteriespeicher aber noch weitere Vorteile.

Mit Speicher lohnt sich ein dynamischer Stromtarif richtig

Mit einem größeren Speicher kannst du zudem die Vorteile eines dynamischen Stromtarifs nutzen. Solche Tarife spiegeln die schwankenden Preise an der Strombörse wider. In Zeiten, in denen gerade viel Strom produziert wird oder die Nachfrage gering ist, sinkt der Preis. Mit einem Batteriespeicher hast du die Möglichkeit, genau zu diesen Zeiten deinen Bedarf an Netzstrom zu decken – und den günstigen Strom dann zu verbrauchen, wenn du ihn brauchst. So hältst du auch in ertragsarmen Zeiten deine Stromkosten niedrig, beispielsweise im Herbst und im Winter oder während längerer Schlechtwetterphasen.

HEMS: Solarstrom perfekt verteilen

Mit einem Energiemanagementsystem kannst du deinen selbst produzierten Strom optimal auf verschiedene Stromverbraucher und den Speicher verteilen und damit deinen Bedarf an teurem Netzstrom weiter senken.

Ausreichend Strom für Wärmepumpe und Wallbox

Mit einem größeren Speicher sicherst du dich zudem für die Zukunft ab. Denn er macht dich nicht nur unabhängiger von schwankenden Strompreisen. Darüber hinaus verschafft er dir die notwendigen Reserven für den Fall, dass sich der Stromverbrauch in deinem Haushalt durch weitere Verbraucher erhöht – beispielsweise durch eine Wärmepumpe, mit der du nachhaltig heizen kannst, oder durch eine Wallbox zum Laden eines E-Autos.

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