Lebensdauer einer Wärmepumpe: Das ist entscheidend
Du besitzt eine Wärmepumpe oder planest, dir ein modernes Heizsystem anzuschaffen? Dann beschäftigt dich sicherlich auch die Frage, wie ist es um die Lebensdauer einer Wärmepumpe bestellt ist. Wir erklären, wie lange eine Wärmepumpe tatsächlich hält, welche Komponenten störanfälliger sind und wie du die Haltbarkeit deiner Wärmepumpe positiv beeinflusst.Wie lange hält eine Wärmepumpe?
Wärmepumpen verfügen über eine komplexe Technik. Das führt bei vielen Menschen zu der Annahme, dass sie im Vergleich zu anderen Heizsystemen anfälliger für Defekte sein könnten – und die Haltbarkeit einer Wärmepumpe dadurch geringer ist. Diese Sorge ist jedoch unbegründet. Denn die verbaute Technik ist vor allem modern und ausgereift. Und das wiederum wirkt sich positiv auf die Lebensdauer der Wärmepumpe aus.
Je nach Ausführung beträgt die durchschnittliche Lebensdauer einer Wärmepumpe 20 Jahre oder 70.000 Betriebsstunden. Sie unterscheidet sich demnach kaum von der Haltbarkeit anderer Heizsysteme. Zum Vergleich: Die reguläre Lebensdauer einer Gasheizung liegt zwischen 15 und 20 Jahren, eine Ölheizung muss in der Regel ebenfalls nach 20 Jahren modernisiert oder ersetzt werden.
Wie lange hält der Verdichter einer Wärmepumpe?
Der Verdichter ist das Herzstück der Wärmepumpe. Sein Verschleiß ist ein wesentlicher Faktor für die Lebensdauer einer Wärmepumpe. Hier verhält es sich wie bei einem Auto: Je öfter der Motor anspringt und je höher die Drehzahl, desto schneller verschleißt er. Ähnlich ist das beim Verdichter. Je häufiger dieser anspringt, um kurz und intensiv zu laufen, desto höher ist der Verschleiß
Moderne Wärmepumpen-Verdichter erreichen eine Lebensdauer von rund 20 Jahren. Das entspricht – bei rund 3.500 Betriebsstunden pro Jahr – in etwa 70.000 Betriebsstunden. Ältere Modelle hingegen haben einen höheren Verschleiß und dadurch nur eine Haltbarkeit zwischen 10 und 20 Jahren. Voraussetzung ist, dass sich die Starts in einem realistischen Rahmen halten. Bei unter- bzw. überdimensionierten Wärmepumpen kann sich die Haltbarkeit des Verdichters und damit auch die Lebensdauer der Wärmepumpe reduzieren.
Welche Bauteile einer Wärmepumpe sind besonders anfällig?
Eine Wärmepumpe besteht aus vier Hauptkomponenten:
- Verdampfer
- Verdichter (Kompressor)
- Verflüssiger (Kondensator)
- Expansionsventil
Diese Bauteile sind ständig in Betrieb und unterliegen folglich Verschleiß. Zwar können auch Störungen in der Steuereinheit auftreten, zu den häufigsten Störungen einer Wärmepumpe zählen jedoch:
- die Verschmutzung des Wärmetauschers
- eine Fehlfunktion der Wärmetauscher-Lüfter
Wovon hängt die Lebensdauer einer Wärmepumpe ab?
Für eine lange Lebensdauer einer Wärmepumpe müssen alle Bauteile optimal aufeinander abgestimmt sein. Nur, wenn die Heizlast der Wärmepumpe richtig dimensioniert ist, werden die einzelnen Komponenten nicht mehr beansprucht als nötig.
Maßgeblich ist eine korrekte Planung durch ein Fachunternehmen. Dieses bestimmt zunächst den exakten Wärmebedarf und errechnet die korrekte Heizlast. Dabei werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, beispielsweise der Zustand des Gebäudes sowie etwaige Wärmeverluste durch die Gebäudehülle und Belüftung.
Anhand dieser Werte wird die benötigte Anlagengröße ermittelt. Diese ist für eine lange Haltbarkeit der Wärmepumpe von wesentlicher Bedeutung. Um beim Auto-Beispiel zu bleiben: Ist die Wärmepumpe hingegen überdimensioniert, deckt sie den Wärmebedarf innerhalb kürzester Zeit ab. Die Folge sind häufige Verdichter-Starts – mit einem entsprechend hohen Verschleiß.
Entspricht die Anlagengröße bestmöglich dem tatsächlichen Bedarf, begrenzen sich die Startvorgänge des Verdichters auf das notwendige Minimum. Eine optimale Haltbarkeit der Wärmepumpe ist die Folge.
Wie kann man die Lebensdauer einer Wärmepumpe verlängern?
Wärmepumpen sollten regelmäßig gewartet werden. Zwar gelten Wärmepumpen als wartungsarme Heizsysteme, du solltest dich dennoch an die vom Hersteller empfohlenen Wartungsintervalle halten. Diese liegen üblicherweise bei 1 bis 2 Jahren. Eine regelmäßige Wartung der Wärmepumpe verlängert nicht nur die Haltbarkeit, sondern schützt auch vor möglichen Defekten.
Wann sollte eine Wärmepumpe getauscht werden?
Aller Wartungsarmut zum Trotz: Betriebsstunden und Lebensdauer einer Wärmepumpe sind endlich. Wann genau eine Wärmepumpe getauscht werden sollte, entscheidet die Wirtschaftlichkeit. In der Regel sind nach ca. 20 Jahren häufigere Reparaturen erforderlich. Mitunter erreicht die Wärmepumpe die gewünschte Temperatur nicht mehr effizient oder die verbaute Technologie ist veraltet. In beiden Fällen sollte eine Wärmepumpe – sofern diese nicht nachgerüstet werden kann – durch ein moderneres Modell ersetzt werden.