Checkliste: So planst du Schritt für Schritt deine PV-Anlage
Du willst eine Photovoltaikanlage installieren? Eine strukturierte Planung entscheidet darüber, wie effizient die Anlage arbeitet, wie lange sie hält und wie wirtschaftlich sie arbeitet. Diese Checkliste verschafft dir einen Überblick über die wichtigsten Schritte.
Schritt 1: Ist dein Dach für eine PV-Anlage geeignet?
Mit der Dachbelegung hältst du fest, welche Fläche mit PV-Modulen belegt werden kann und welche Ausrichtung und Neigungswinkel möglich sind. Optimal sind Süddächer mit einer Neigung von 30 bis 35 Grad. Auch Ost- und Westdächer können sinnvoll genutzt werden. Dabei solltest du Verschattungen durch Bäume oder Nachbargebäude berücksichtigen, die den Stromertrag mindern. Mit Online-Tools kannst du die Dachbelegung grob planen. Eine präzise individuelle Planung sollte von Fachleuten erstellt werden.
Ein weiterer Faktor ist das Dachmaterial. Dachsteine aus Beton haben beispielsweise in der Regel eine geringere Lebensdauer als Dachpfannen aus Ton. Lass von einem Fachbetrieb prüfen, ob dein Dach vor der Installation einer PV-Anlage erneuert werden muss. Ebenso muss geprüft werden, ob dein Dach die Last problemlos tragen kann. Das gilt ganz besonders, wenn die PV-Anlage auf einem Flachdach installiert wird.
Schritt 2: Größe der PV-Anlage kalkulieren
Ganz entscheidend für die Planung ist, wie viel Strom dein Haushalt verbraucht und welche Eigenverbrauchsquote du anstrebst, sprich: Wie viel Prozent des selbst produzierten Stroms möchtest du selbst nutzen? Davon hängt auch ab, ob du einen Stromspeicher brauchst – und welche Größe er haben sollte.
Berücksichtige dabei auch Stromverbraucher, die kurz- oder mittelfristig hinzukommen könnten, insbesondere Wärmepumpen oder eine Wallbox für ein Elektroauto.
Schritt 3: Unterkonstruktion, Module, Wechselrichter auswählen
Das sind die wichtigsten Komponenten einer PV-Anlage:
- Die Unterkonstruktion sorgt für den sicheren Halt der Module bei Wind und Wetter. Achte auf TÜV-geprüfte Montagesysteme und einen Standsicherheitsnachweis – ohne diesen kann es passieren, dass deine Photovoltaik-Versicherung im Schadensfall nicht zahlt.
- Bei der Auswahl der PV-Module sind Wirkungsgrad, Leistung und Lebensdauer die entscheidenden Kriterien.
- Der Wechselrichter wandelt den von der PV-Anlage erzeugten Gleichstrom in haushaltsüblichen Wechselstrom um. Er sollte ausreichend groß dimensioniert sein, um die Leistung der PV-Anlage optimal nutzen zu können. Stelle sicher, dass er an einem kühlen und gut belüfteten Ort installiert wird.
Schritt 4: Kosten und Finanzierung der PV-Anlage kalkulieren
Zu den Kosten deiner PV-Anlage gehören zum einen Module, Wechselrichter, Speicher und Unterkonstruktion. Dazu kommen die Kosten für die Montage und Gerüstaufstellung – gerade letztere wird oft übersehen. Unter Umständen benötigst du auch einen neuen Zählerschrank.
Bundesweite Förderungen für PV-Anlagen durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gibt es derzeit nicht mehr, aber du solltest prüfen, ob es aktuelle Förderungen in deinem Bundesland oder deiner Kommune gibt. Mehr dazu erfährst du in unserem Ratgeber zu Förderung für PV-Anlagen.
Zudem fördert die KfW Photovoltaik mit günstigen Krediten. Darüber hinaus werden PV-Anlagen auch steuerlich begünstigt, etwa durch den Wegfall der Umsatzsteuer für die Installation. Für Solarstrom, den du ins öffentliche Netz einspeist, erhältst du zudem eine Einspeisevergütung.
Schritt 5: Seriöse PV-Anbieter finden
Leider gibt es im PV-Markt auch unseriöse Anbieter. Sei vorsichtig bei hohen Vorauszahlungen oder unklaren Angaben zu Modulen und Komponenten. Seriöse Fachbetriebe stellen ihre Rechnung erst nach Installation und dokumentieren transparent, welche Produkte verbaut werden. Achte außerdem auf Hersteller und Anbieter mit langjähriger Marktpräsenz – so stellst du Garantieleistungen und die Versorgung mit Ersatzteilen langfristig sicher.
Schritt 6: Genehmigungen und Anmeldung
Für eine private PV-Anlage auf einem Dach brauchst du keine Baugenehmigung, unabhängig von der Größe. Ausnahmen gelten bei denkmalgeschützten Gebäuden und speziellen Dachformen. Verpflichtend ist jedoch die Anmeldung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur. Zusätzlich musst du deine Anlage beim Netzbetreiber anmelden, damit er die Einspeisung ins Stromnetz regelt.
Schritt 7: Montage planen und beauftragen
Die Installation einer PV-Anlage umfasst die Montage der Unterkonstruktion, das Anbringen der Module, die Verkabelung, den Anschluss des Wechselrichters und gegebenenfalls eines Speichers. Fachbetriebe übernehmen außerdem die Inbetriebnahme und stellen sicher, dass alle Komponenten funktionieren.
Wichtig: Im Internet finden sich oft Tipps dazu, wie du eine PV-Anlage selbst montieren kannst – davon ist dringend abzuraten. Eine Photovoltaikanlage erfordert elektrotechnisches Fachwissen, Erfahrung mit Dacharbeiten und Kenntnisse über Normen und Vorschriften. Fehler bei der Montage können nicht nur die Wirtschaftlichkeit der Anlage zunichte machen, sondern auch zu erheblichen Sicherheitsrisiken führen. Setze daher unbedingt auf einen zertifizierten Fachbetrieb.
Schritt 8: Abschluss-Check: Alles erledigt?
- Dach geprüft und Belegung geplant
- Größe der Anlage kalkuliert
- Unterkonstruktion und PV-Module ausgewählt
- Kosten kalkuliert und Förderung geprüft
- Genehmigungen und Anmeldung erledigt
- Fachbetrieb für Montage beauftragt
- Anlage im Marktstammdatenregister eingetragen
Beantworte direkt hier einige Fragen zu deinen individuellen Ansprüchen – unser Expertenteam meldet sich dann bei dir.
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