Letzte Aktualisierung:
04.12.2025
7 Minuten
Sind Leistungsoptimierer für PV-Anlagen sinnvoll?
Wenn Teile deiner PV-Anlage verschattet sind, kann das den Ertrag der ganzen Anlage mindern. Leistungsoptimierer, die an den Modulen angebracht werden, können das verhindern. Hier erfährst du, wie sie funktionieren, was eine Reihenschaltung der Module damit zu tun hat – und ob sich der Einbau von Leistungsoptimierern für dich lohnt.
Reihenschaltung und Verschattung verringern den Wirkungsgrad
Der Wirkungsgrad von PV-Anlagen hängt nicht nur von ihrem theoretisch möglichen Wirkungsgrad ab, sondern auch von den spezifischen Gegebenheiten. Besonders problematisch ist eine Kombination von zwei Faktoren: Reihenschaltung und Verschattung. Eine Reihenschaltung – auch „Stringschaltung“ genannt – bedeutet, dass der Pluspol jedes einzelnen Solarmoduls mit dem Minuspol des nächsten verbunden wird. Das ist bei PV-Anlagen Standard.
Der Nachteil von Reihenschaltungen: Fällt die Leistung eines Moduls ab, sinkt automatisch der Stromfluss des gesamten Strangs – ähnlich wie bei einer Lichterkette, in der eine defekte Lampe die Helligkeit aller anderen mindert.
Gut zu wissen: Die Alternative zur Reihenschaltung ist die Parallelschaltung. Dabei werden die Pluspole aller Module miteinander und die Minuspole aller Module miteinander verbunden: So addiert sich der Strom und die Gesamtleistung der Anlage steigt. Parallelschaltungen von Solarmodulen haben jedoch den Nachteil, dass sie aufwändiger zu installieren und teurer sind – nicht zuletzt, weil aufgrund der höheren Stromstärke mehr Sicherungen und dickere Kabel benötigt werden .

Was können Leistungsoptimierer dagegen tun?
Leistungsoptimierer, auch „Power Optimizer“ genannt, sind kleine elektrische Geräte, die an den einzelnen Modulen angebracht werden. Sie überwachen die Module und regeln deren Spannung individuell. So sorgen sie dafür, dass jedes Solarmodul seinen Maximum Power Point (MPP) erreicht, also die maximal mögliche Leistung erzeugt – unabhängig von der Leistung der übrigen Module. Werden einzelne Module verschattet, beeinträchtigt das dann nicht mehr den Gesamtertrag der PV-Anlage.
Wenn du deine PV-Anlage erst planst, kommen für dich auch modulintegrierte Optimierer in Betracht, die direkt in das PV-Modul eingebaut sind. Diese erfordern weniger Installationsaufwand, sind aber schwerer nachzurüsten. Zudem muss bei Defekten unter Umständen das gesamte Modul ausgetauscht werden.
Haben Leistungsoptimierer für PV-Anlagen weitere Vorteile?
Neben der Möglichkeit, mit deiner PV-Anlage höhere Erträge zu erzielen, bieten Leistungsoptimierer weitere Vorteile:
- Monitoring: Die meisten Leistungsoptimierer verfügen über eine Software, mit der du über eine App oder ein Portal den Ertrag jedes Moduls überwachen kannst. So kannst du defekte Module schneller identifizieren und reparieren oder austauschen.
- Mehr Sicherheit: Viele Systeme ermöglichen die automatische Reduzierung oder Abschaltung der Spannung im Brand- oder Wartungsfall.
- Höhere Flexibilität: Du kannst verschiedene Solarmodule mit unterschiedlicher Leistungsfähigkeit oder Ausrichtung kombinieren.
- Schutz vor Überhitzung: Durch Verschattung können auf Modulen sogenannte „Hotspots“ entstehen, die zu Überhitzung und schlimmstenfalls zu Bränden führen. Jedoch passiert dies bei modernen PV-Anlagen wesentlich seltener und in deutlich geringerem Ausmaß als bei älteren Anlagen.
Was kosten Leistungsoptimierer?
Leistungsoptimierer kosten je nach Hersteller zwischen 40 und 60 Euro pro Modul. Hinzu kommen Installationskosten, die den Preis auf rund 100 Euro pro Modul erhöhen können. Neben dem Preis für die Anschaffung solltest du zwei wichtige weitere Kostenpunkte berücksichtigen:
- Wartungs- und Reparaturkosten: Umso mehr technische Komponenten auf deinem Dach verbaut sind, desto mehr Komponenten werden beansprucht. Entsprechend erhöht sich der Aufwand für die Wartung deiner Anlage – und für mögliche Reparaturen.
- Höherer Energieverbrauch: Für den Betrieb der Leistungsoptimierer musst du etwa 1 Prozent des Gesamtertrags deiner Anlage aufwenden. Bei einem Gerät, das vorhandene Erträge verbessern soll, solltest du auch diesen berücksichtigen.
Lohnt sich der Einbau von Leistungsoptimierern?
Ob sich die Kosten für die Installation und Wartung von Leistungsoptimierern lohnen, hängt von den konkreten Gegebenheiten deiner PV-Anlage und deines Dachs ab. Im besten Fall kannst du durch Leistungsoptimierer deine Erträge um bis zu 30 Prozent steigern.
Sinnvoll sind Optimierer vor allem bei komplex aufgebauten Dachflächen mit wechselnder Verschattung oder unterschiedlichen Dachneigungen. Das gilt auch, wenn du eine ältere Photovoltaikanlage nachrüsten willst, um einzelne verschattete Bereiche besser überwachen und optimieren zu können.
Oft aber erzielen Leistungsoptimierer kaum zusätzliche Leistung. Beispielsweise auf einem gleichmäßig ausgerichteten, schattenfreien Satteldach oder bei PV-Anlagen, bei denen nur einzelne Module für kurze Zeit verschattet sind, etwa am frühen Morgen.
Bevor du Leistungsoptimierer für deine PV-Anlage anschaffst, solltest du daher in jedem Fall von einem Fachbetrieb prüfen lassen, ob sich die Investition für deine PV-Anlage lohnt.
Beantworte direkt hier einige Fragen zu deinen individuellen Ansprüchen – unser Expertenteam meldet sich dann bei dir.
- Batteriespeicher für PV: Alles, was du wissen musst
- Bidirektionales Laden: Das Elektroauto als Stromspeicher
- Darum ist ein größerer Batteriespeicher sinnvoll
- Das regelt die Solarpflicht in Niedersachsen
- Der Unterschied zwischen Solar & Photovoltaik
- Marktstammdatenregister: alles zur Registrierung
- Mit Energiemanagementsystem Solarstrom optimal nutzen
- Photovoltaik auch in 2024 noch sinnvoll!
- Photovoltaik- Eigenverbrauch: Strom clever nutzen
- Photovoltaik: Funktion einer Solaranlage ganz simpel erklärt
- Photovoltaik-Förderung in 2024
- Photovoltaik-Module: Das müssen Sie wissen
- PV-Anlage: Die Vorteile von erneuerbaren Energien
- PV-Anlage: grüner Strom für den Eigenverbrauch
- So erkennen Sie seriöse Photovoltaik-Anbieter
- Solarspitzengesetz 2025: Das ändert sich für PV-Anlagen
- Vor Ort oder Online: Gut beraten zur eigenen PV-Anlage
- Warum jetzt die richtige Zeit für eine PV-Anlage ist
- Was bedeutet Nennleistung bei PV-Anlagen?
- Wie sinnvoll ist die Versicherung einer Solaranlage?
