Ratgeber: Wasser­schaden am Handy
Frau schaut verzweifelt auf ihren Laptopbildschirm

Letzte Aktualisierung:

04.12.2025

6 Minuten

Wasserschaden? So entfernst du Feuchtigkeit aus dem Handy

Handy nass – was nun? Erfahre hier, wie du nach einem Wasserschaden die Feuchtigkeit aus deinem Smartphone herausbekommst, welche Fehler du dabei unbedingt vermeiden solltest – und warum Reis nicht beim Trocknen hilft.

Eine unachtsame Bewegung – und schon hat sich der Inhalt deines Wasserglases über dein Handy ergossen, ist das Gerät ins Spülwasser gerutscht oder beim Strandspaziergang von einer unerwartet hohen Welle erfasst worden. Smartphones und Wasser sind eine denkbar schlechte Kombination – aber kein Grund zur Panik. Mit den richtigen Maßnahmen kannst du dein Gerät fast immer retten.

Handy nass: So leistest du Erste Hilfe

Wenn dein Handy nass geworden ist, zählt jede Sekunde. Mit diesen Sofortmaßnahmen kannst du den Schaden begrenzen:

  • Handy aus dem Wasser holen: Je länger das Smartphone im Wasser bleibt, desto größer ist die Gefahr eines Schadens. Selbst wasserdichte Smartphones sind nur bis zu einer bestimmten Tiefe und Zeitspanne vor Schäden geschützt. Fische das Gerät daher so schnell wie möglich heraus.
  • Handy ausschalten: Falls das Gerät noch eingeschaltet ist: Schalte es sofort aus. Das verhindert Kurzschlüsse und schützt die empfindliche Elektronik. War das Handy bereits ausgeschaltet, lass es unbedingt aus.
  • Handy abtrocknen: Tupfe das Handy vorsichtig mit einem weichen, fusselfreien Tuch ab. Achte darauf, dass du kein Wasser in die Öffnungen drückst. Besonders Lautsprecher und Ladebuchsen solltest du mit großer Vorsicht abtrocknen.
  • Teile entfernen: Entferne alle abnehmbaren Teile wie SIM-Karte, Speicherkarte und – falls möglich – den Akku. Öffne auch die Hülle des Smartphones, um alle Teile separat zu trocknen.

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Handy trocknen: Was du auf keinen Fall tun solltest

Im Internet kursieren jede Menge Ratschläge über gute Methoden, um die Feuchtigkeit aus einem nassen Handy zu entfernen. Aber nicht jede davon ist sinnvoll, und einige können den Schaden sogar verschlimmern. Das sind die größten Fehler, die du unbedingt vermeiden solltest:

  • Das Handy einschalten oder testen: Auch wenn die Versuchung groß ist: Schalte das Gerät nicht ein, um zu prüfen, ob es noch funktioniert. Dadurch könntest du einen Kurzschluss auslösen, der die Elektronik irreparabel beschädigt.
  • Schütteln oder pusten: Durch Schütteln oder Pusten verteilst du die Flüssigkeit nur noch weiter im Inneren des Handys. Das erhöht das Risiko von Schäden an empfindlichen Bauteilen.
  • Handy mit Föhn oder Mikrowelle trocknen: Hitze ist Gift für dein Smartphone: Ein Föhn kann Bauteile schmelzen lassen und eine Mikrowelle kann das Gerät sogar in Brand setzen. Auch das Trocknen auf einer Heizung oder in der prallen Sonne ist keine gute Idee.
  • Handy zum Trocknen in Reis legen: Der oft empfohlene „Reis-Trick“ ist ein Mythos. Es stimmt zwar, dass Reis Feuchtigkeit aufnimmt, aber das geschieht zum einen nur sehr langsam, zum anderen können Reiskörner Staub oder Rückstände hinterlassen, die die Anschlüsse verstopfen.
  • Handy auseinanderbauen: Wenn du kein Profi bist, solltest du das Gerät nicht selbst zerlegen. Du riskierst dabei nicht nur weitere Schäden, sondern verlierst auch mögliche Garantieansprüche.

Was sind die Vorteile einer eSim?

Karte rein, Karte raus: Das gehört mehr und mehr der Vergangenheit an, denn eine eSIM ist direkt im Gerät verbaut. In unserem Ratgeber erfährst du, was du davon hast und welche Geräte bereits eSim unterstützen.

Handy trocknen: So geht es richtig

Nachdem du die ersten Schritte aus der „Erste Hilfe“-Liste erledigt hast, geht es darum, das Gerät gründlich zu trocknen. Geduld ist der Schlüssel. Die besten Methoden sind:

  • Lufttrocknung: Lege das Smartphone auf eine ebene, gut belüftete Fläche und lass es 48 Stunden lang trocknen. Stelle sicher, dass das Gerät nicht bewegt wird.
  • Silikagel verwenden: Anders als Reis funktionieren Silikagel-Kügelchen (oft in Schuhkartons oder Verpackungen enthalten) tatsächlich. Lege das Handy zusammen mit mehreren Silikagel-Päckchen in einen luftdichten Beutel und lasse es dort zwei Tage lang liegen. Die Kügelchen ziehen Feuchtigkeit aus der Luft und beschleunigen so den Trocknungsprozess.
  • Professionelle Trocknungs-Kits: Es gibt auch spezielle Rescue-Kits für Smartphones, die ebenfalls Silikagel enthalten und eine schnelle Trocknung ermöglichen. Diese Kits kannst du in Elektronikfachgeschäften kaufen; sie kosten meist weniger als 20 Euro.

Wann kannst du dein Handy wieder einschalten?

Nach mindestens 48 Stunden Trocknungszeit – einige Hersteller empfehlen sogar 72 Stunden – kommt der Moment der Wahrheit: Schalte das Handy ein und überprüfe alle Funktionen – vom Display über den Lautsprecher bis hin zur Kamera. Funktioniert alles wie gewohnt? Falls nicht, solltest du dich an einen Reparaturservice wenden.

Gut zu wissen: Ein dumpfer Klang des Lautsprechers kann darauf hindeuten, dass immer noch Feuchtigkeit im Inneren steckt. In diesem Fall helfen spezielle Apps wie beispielsweise „Sonic“ oder „Fix My Speakers“, die durch Vibrationen und Schallwellen Wasserreste aus dem Lautsprecher entfernen können.

Handy vor Feuchtigkeit schützen: So sorgst du vor

Damit dein Handy gar nicht erst nass wird, kannst du einige Vorsichtsmaßnahmen treffen:

  • Wasserdichte Hüllen verwenden: Besonders bei Outdoor-Aktivitäten oder am Strand sind wasserdichte Hüllen eine sinnvolle Investition.
  • Auf die IP-Zertifizierung achten: Viele moderne Smartphones sind nach IP67 oder IP68 zertifiziert und damit wasserresistent – allerdings nur für begrenzte Zeit und Tiefe.
  • Regelmäßige Backups erstellen: Sichere deine Daten regelmäßig in der Cloud oder auf einem anderen Gerät, um im Ernstfall keinen Datenverlust zu riskieren.
  • Handyversicherung abschließen: Eine Versicherung kann Reparaturkosten abdecken – insbesondere bei teuren Geräten.

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