Neue Strom-Regelung:
der 24h-Lieferantenwechsel
Der Energiemarkt agiert 2025 weiter sehr dynamisch, auch die Behörden stoßen dabei wichtige Änderungen an. Am 6. Juni 2025 tritt eine neue Vorgabe der Bundesnetzagentur in Kraft, die den deutschen Strommarkt betrifft: der sogenannte 24h-Lieferantenwechsel, kurz LFW24. Erfahre hier, welche Vor- und Nachteile diese Änderungen für dich bedeuten.Wichtige Reform
Die Bundesnetzagentur hat mit dem 24h-Lieferantenwechsel eine wichtige Reform des Strommarkts auf den Weg gebracht. Diese neue Regelung soll den Wettbewerb fördern und Prozesse im Energiemarkt effizienter gestalten. Ab dem 6. Juni 2025 gelten folgende Änderungen:
- Die technischen Prozesse für einen Lieferantenwechsel im Strommarkt zwischen Lieferanten und Netzbetreibern müssen werktags innerhalb von 24 Stunden vollzogen werden.
- Die Möglichkeit, eine rückwirkende Ummeldung beim Umzug vorzunehmen, entfällt künftig.
Diese Regelungen betreffen zunächst ausschließlich Stromkunden. Eine vergleichbare Anpassung für Gas ist zwar vorgesehen, wird aber frühestens 2026 umgesetzt werden.
So funktioniert der 24-Stunden-Lieferantenwechsel
Der 24-Stunden-Lieferantenwechsel ist das Herzstück der neuen Regelungen. Er ermöglicht es Verbraucherinnen und Verbrauchern, ihren Energieversorger innerhalb eines Werktages zu wechseln. Dies bedeutet, dass alle notwendigen technischen Prozesse zwischen Lieferanten und Netzbetreibern innerhalb von 24 Stunden abgeschlossen sein müssen.
Damit alles automatisiert und effizient laufen kann, wird die Marktlokations-Identifikationsnummer, kurz MaLo-ID, immer wichtiger. Diese Nummer ist zwar nicht neu, sie gewinnt mit dem LFW24 jedoch an Bedeutung. Diese elfstellige Kennziffer findest du auf deiner Vertragsbestätigung oder der letzten Stromrechnung. Du kannst einen Lieferantenwechsel oder Umzug aber auch weiterhin ohne die MaLo-ID beauftragen. In dem Fall tauschen Lieferanten und Netzbetreiber diese untereinander aus.
Im Mittelpunkt steht vor allem eine effizientere Abwicklung, durch die der Wechselprozess deutlich schneller wird. Für Endverbraucher:innen ändert sich im Alltag kaum etwas – wichtig ist vor allem, dass der Wechsel problemlos funktioniert. Der Begriff „24-Stunden-Lieferantenwechsel“ dient dabei als kommunikative Orientierung, da er von Behörden und Fachverbänden häufig verwendet wird.
Wichtig zu wissen
Diese Regelung bedeutet nicht, dass du innerhalb von 24 Stunden aus bestehenden Verträgen aussteigen kannst. Kündigungsfristen und Vertragslaufzeiten bleiben weiterhin bestehen. Wer beispielsweise einen Zwölf-Monatsvertrag abgeschlossen hat, kann auch künftig nicht einfach binnen eines Tages aus dem Vertrag aussteigen.
Rückwirkende Ummeldung nicht mehr möglich
Der zweite Teil der neuen Regelung hat deutlich größere Relevanz für den Alltag der Kund:innen – insbesondere beim Umzug. Bislang war es gängige Praxis, sich bis zu sechs Wochen nach einem Umzug rückwirkend bei einem Energieversorger anmelden zu können. Dies bedeutete, dass jemand, der am 1. April 2025 in eine neue Wohnung eingezogen ist, sich noch bis Mitte Mai rückwirkend zum 1. April anmelden konnte. Das ist nun nicht mehr möglich. Ab Juni 2025 gilt: Anmeldungen (Einzug) und Abmeldungen (Auszug) sind ausschließlich zukunftsgerichtet zulässig. Um sicherzugehen, solltest du dich daher mindestens zwei Wochen vorher bei deinem Energieversorger melden.
Frühzeitige Planung
Beginne bereits einige Wochen vor deinem Umzug mit der Planung und informiere dich über die notwendigen Schritte.
An- und Abmeldung
Melden dich rechtzeitig bei deinem Lieferanten an oder ab, um sicherzustellen, dass deine Energieversorgung nahtlos weiterläuft. Wir empfehlen eine Frist von zwei Wochen vor dem Umzugstermin.
Zählerstände melden
Vergiss nicht, deine Zählerstände beim Umzug zu erfassen und zeitnah zu melden. Dies ist entscheidend für eine korrekte Abrechnung. Hier bekommst du alle relevanten Informationen.
Gas nicht vergessen
Auch wenn die neuen Regelungen erstmal nur für Strom gelten, solltest du für alle Verbrauchsarten – zum Beispiel auch für Gas – deinen Umzug frühzeitig melden. So kannst du sichergehen, dass alles rechtzeitig läuft.
Was passiert, wenn ich die Frist verpasse?
Um Ärger mit vorherigen oder nachfolgenden Mietparteien zu vermeiden, sollten sich alle Seiten rechtzeitig kümmern. Denn: Wenn du bereits eingezogen bist und dich erst danach beim Energieversorger anmeldest, zahlen die vorherigen Bewohner:innen den Energieverbrauch, bis du dich angemeldet hast. Andersherum gilt genauso: deine Nachmieter:innen sind bereits eingezogen, haben sich aber nicht angemeldet. Sofern du dich auch nicht abgemeldet hast, zahlst du den Energieverbrauch für deine alte Wohnung weiter. In beiden Fällen sollten alle beteiligten Mietparteien eine finanzielle Regelung finden.