Der Überblick: die Vor- und Nachteile von Glasfaser
DSL, Kabel oder doch Glasfaser? Waren DSL und Kabel über viele Jahre hinweg weit verbreitet, gilt heute das Glasfasernetz als das Internet der Zukunft. Wir erläutern, welche Vor- und Nachteile Glasfaser gegenüber Kupfer- und Kabelanschlüssen hat und wie du die Glasfaser-Verfügbarkeit in deiner Region prüfst.Mehr Bandbreite und Geschwindigkeit – Glasfaser ist schneller
Im Vergleich zum klassischen DSL ist Glasfaser in puncto Geschwindigkeit deutlich überlegen. Während die DSL-Geschwindigkeit bei bis zu 250 Mbit/s liegt, sind mit Glasfaser Geschwindigkeiten von bis zu 1.000 Mbit/s möglich. Hintergrund: Beim Glasfaser-Internet erfolgt die Datenübertragung über ein optisches Signal, während ein DSL-Signal elektrisch über langsamere Kupferleitungen übertragen wird.
Weniger Signalverluste – Glasfaser ist stabiler
Zu den wesentlichen Glasfaser-Vorteilen gegenüber Kupfer zählen geringere Signalverluste. Äußere Einflüsse – wie beispielsweise elektromagnetische Interferenzen – können DSL-Kupferleitungen stören und somit zu Einbußen bei der Übertragungsqualität führen. Glasfaserkabel hingegen sind dafür weniger anfällig. Das ist vor allem in dicht besiedelten Städten oder in der Nähe von Hochspannungsleitungen von Vorteil. Denn die optischen Signale einer Glasfaser-Leitung können nicht durch elektrische oder magnetische Felder gestört werden und gewährleisten eine entsprechend stabile Datenübertragung.
Höhere Reichweite – Glasfaser deckt mehr Strecke ab
Elektrische Signale schwächen sich über lange Strecken ab. Müssen Daten über weite Entfernungen übertragen werden, hat dies Signalverluste zur Folge. Diese werden in der Praxis durch Signalverstärker ausgeglichen. Die Glasfaser-Technologie ist in diesem Bereich sehr effizient. Glasfaserleitungen übertragen Daten nahezu ohne signifikanten Signalverlust, dadurch reduziert sich die Notwendigkeit für zusätzliche Verstärker und Zwischenstationen.
Umweltfreundlichkeit – Glasfaser verbraucht weniger Strom
Glasfaser ist besser für die Umwelt. Das beginnt bereits bei der Produktion. Die Herstellung von Glasfasern ist deutlich umweltfreundlicher als die von Kupferleitungen. Bei Letzteren werden schädliche Chemikalien freigesetzt, die bei der Glasfaser-Produktion nicht anfallen. Zudem ist der Stromverbrauch bei Glasfaser niedriger als bei anderen Infrastrukturen. So fällt der Glasfaser-Stromverbrauch nach einer Studie des Bundesverbandes Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) bis zu sechsmal geringer aus als der Stromverbrauch eines TV-Kabelnetzes.
Glasfaser ist das Internet der Zukunft
Die Glasfaser-Technologie hat ein enormes Entwicklungspotenzial. Optimierte Übertragungstechnologien können bald Bandbreiten weit oberhalb der bisherigen 1.000 Mbit/s-Grenze möglich machen.
Wie schnell ist Glasfaser?
Glasfaser erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 1.000 Mbit/s (1 Gbit/s) im Download und bis zu 500 Mbit/s im Upload. Unter Laborbedingungen wurden sogar Übertragungsraten von mehreren Tbit/s erreicht.
Daraus ergeben sich folgende Glasfaser-Vorteile gegenüber Kabel und DSL:
Glasfaser | VDSL | DSL | Kabel | |
---|---|---|---|---|
Download | Bis zu 1 Gbit/s | Bis zu 250 Mbit/s | Bis zu 32 Mbit/s | Bis zu 1 Gbit/s |
Upload | Bis zu 500 Mbit/s | Bis zu 40 Mbit/s | Bis zu 1 Mbit/s | Bis zu 50 Mbit/s |
Welche Nachteile hat Glasfaser?
Ganz ohne Nachteile ist die Glasfaser-Technologie jedoch nicht. Dazu zählen:
Hoher Aufwand, hohe Kosten
Der Glasfaser-Ausbau erfordert zum einen Investitionen, zum anderen einen hohen Material- und Arbeitsaufwand für den jeweiligen Netzanbieter. Vor allem in ländlichen Regionen zögern Netzanbieter mit dem Ausbau, bis eine entsprechend hohe Nachfrage gegeben ist. Bis das Glasfasernetz anschließend ausgebaut ist, dauert es in der Regel zwei bis drei Jahre.
Einschränkungen bei Verfügbarkeit und Abdeckung
Während Kupferleitungen heutzutage in fast jedem Haushalt verlegt sind, ist Glasfaser aktuell noch in vielen Regionen nicht verfügbar – insbesondere in dünn besiedelten Gebieten und abgelegenen Regionen. Dies soll sich jedoch ändern. Bis 2030 soll Glasfaser flächendeckend in ganz Deutschland verfügbar sein.
Nachträgliches Verlegen ist teuer
Je nachdem, bis wo das Glasfaser-Netz ausgebaut wurde, entstehen für Hauseigentümer:innen zusätzliche Kosten für das Verlegen der Leitung bis zur Immobilie. Muss lediglich eine Leitung von der Grundstücksgrenze bis ins Haus verlegt werden, belaufen sich die Kosten auf ca. 1.500 Euro. Liegt das Haus jedoch außerhalb eines Ausbaugebietes, können Kosten in Höhe von bis zu 20.000 Euro entstehe.
Kommt Glasfaser überhaupt bei mir an?
Um festzustellen, ob du Glasfaser nutzen kannst und welche Glasfaser-Geschwindigkeit bei deinem Haus anliegt, nutze den EWE Online-Tarifcheck. Gib deine Postleitzahl, Straße sowie Hausnummer an und klicke anschließend auf „Verfügbarkeit prüfen“.
Ist Glasfaser teuer?
Neben den Kosten für die Bereitstellung der Glasfaser-Infrastruktur fallen – wie auch bei DSL – Kosten für die Internetnutzung selbst an. Glasfasertarife sind in der Regel darum teurer als DSL-Tarife. Während Letztere bei rund 35 Euro pro Monat starten, liegen Glasfaser-Tarife oft zwischen 40 und 80 Euro pro Monat, je nach Geschwindigkeit.
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